Schopfheim Integration erfolgreich vorgelebt

Markgräfler Tagblatt

Benefiz-Gala: Kiwanis Club, Rotary Club und Bürgerstiftung luden ein / Bürgerpreis für Guiseppe Mencarelli

Eine grandiose Punktlandung gelang den Veranstaltern der ersten Wiesentäler Benefiz-Gala, bei der sich am Samstag unterm Kupferdach alles ums Helfen und um außergewöhnliches soziales Engagement drehte.

Schopfheim (hjh). Dafür – und für ein exzellentes Dreigang-Menü aus den Küchen der Restaurants „Adler“, „Glöggler“, „Löwen“ (Schopfheim) und „Löwen“ (Zell) - hatten ein paar hundert Gäste der Bürgerstiftung Mittleres Wiesental, Kiwanis Club Wiesental und dem Rotary Club Schopfheim-Wiesental schon im Vorfeld der Veranstaltung tief in die Taschen gegriffen. Es wurde ein Abend, der sich für drei sozial engagierte Institutionen der Stadt und für „einen verdienten Menschen“ der Stadt ganz besonders zu lohnen versprach: Kiwanis versprach dem Kinderschutzbund Schopfheim die Hälfte der Erlöse aus Eintrittsgeldern und Tombola und damit die – so der Vorsitzende – „größte Einzelspende in der Geschichte unseres Clubs“. Die Rotarier kündigten an, ihre Hälfte der Einnahmen noch einmal halbieren und damit die ausgezeichnete Arbeit des „Diakonischen Werks“ Schopfheim und der „Michaelgemeinschaft Schweigmatt“ zu honorieren. Und last but not least feierte die Bürgerstiftung eine weitere Premiere mit der Verleihung des Bürgerpreises, mit dem erstmals in der Markgrafenstadt ein verdienter Mensch geehrt wurde: der Vorsitzende des Vereins „Integration“: Guiseppe Mencarelli.

Zunächst aber standen Grußworte auf dem Programm, durch das der Zeller Egon Klauser führte. „Man kann nicht allen helfen, sagt der Engherzige – und hilft keinem“, ein, wie Landrätin Marion Dammann sagte, „fataler Umgang mit der Hilfsbereitschaft.“ Sie sei froh, dass diese Haltung schon durch die Anwesenheit bei der Veranstaltung ad absurdem geführt werde. Denn das Motto der Menschen, die zu dieser Benefiz-Gala gekommen sind, lautet: „Wir helfen. Und wir fangen immer wieder an, zu helfen.“

Und zwar heute Abend gezielt bei den Notleidenden ganz in unserer Nähe. Bei Kindern und Jugendlichen hier im Landkreis Lörrach. Man mag es manchmal nicht glauben, aber im Landkreis leben 3000 Kinder unter 18 Jahren, die Sozialhilfe beziehen. Und weitere 720 sind auf Hartz IV-Leistungen angewiesen.

Es gebe sie also auch hier, die Kinderarmut, die leider auch unmittelbare Auswirkungen auf ihre Lebenschancen habe. Deshalb sei es toll, dass sich die Besucher dieses Abends für solche Menschen einsetzen. Für die Umsetzung der prima Idee bedankte Dammann sich bei allen Organisatoren. Sie freue sich auf den Abend, „weil wir hier unbeschwert helfen dürfen, und dass es uns so gut geht, überhaupt helfen zu können.“

Dem hatte Bürgermeister Christof Nitz als Schirmherr nicht mehr viel hinzuzufügen. Er begnügte sich damit, die „geldbeuteloffenherzigen Menschen unterm Kupferdach“ zu begrüßen.

Nachdem Jürgen Weyh (Präsident Kiwanis), Bernhard Seger (Vorsitzender Rotary) und Georg Ückert (Vorsitzender Bürgerstiftung) an der Spitze sich und ihre zahlreichen Hilfsprojekte ausführlich und multimedial vorgestellt hatten, begeisterten die Mädchen und Jungen des „Zirkus Papperlapapp“ mit einem faszinierenden Spiel mit offenem Feuer. Dann schlugen die Herzen der Gourmets für Tafelspitz, Perlhuhn, Kaiserbarsch und Roulade vom Rothirsch, ehe Bürgermeister Christof Nitz als Vorsitzender der Bürgerstiftung die Vita des Bürgerpreisträger Guiseppe Mencarelli erläuterte. Mencarelli arbeite im Städtepartner-Komitee mit. Er versuche erfolgreich, Migranten und Geflüchteten „den Weg in unsere Kultur zu ebnen“, sagte Nitz. Er organisiere zusammen mit seiner Frau das Frauenfrühstück und beteilige sich mit seinem Verein am Kinderferienprogramm. Er habe einen Wegweiser für Fremde in acht Sprachen entwickelt und ein Buch unter dem Titel „Tore zum Bestehen“ veröffentlicht. Und nicht zuletzt das Fest der Kulturen ins Leben gerufen. Er, so Nitz, freue sich, dass den ersten Bürgerpreis ein quirliger, weltoffener und sympathischer Mann erhält, der Integration erfolgreich vorgelebt hat.

Dem so Geehrten blieb am Ende nichts mehr übrig als sich für den mit 1000 Euro dotierten Preis zu bedanken, der zweckgebunden seinem Verein zugute kommt.

Zum Endspurt im offiziellen Teil des Abends läuteten noch einmal die Wirte mit ihrem Gemeinschaftswerk „Variationen von Desserts in Gläschen und Schalen“. Und dazu passend wurden die Gewinner der prächtigen Tombolapreise – in kürzester Zeit wurden dazu 1000 Lose zu jeweils fünf Euro verkauft - bekannt gegeben, ehe Steffi Lais mit Band zum Tanz in eine gelungene Nacht einlud.

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