Weil der Rufbus auch mehrere Fahrgäste aufnehmen kann, die ein ähnliches Ziel haben, müsste auch festgelegt werden, bis zu wie viele Passagiere mit aufgenommen werden dürfen. Die Kosten hängen davon ab, welche Varianten die Stadt wählt. Ein Parameter ist auch die Zeit, die zwischen einer Sofort-Buchung und der Abholung vergehen darf. Diese kann zum Beispiel zwischen einer halben oder einer Stunde betragen. Abgesehen von einer Sofort-Buchung kann auch eine regelmäßige Abholung erfolgen. Zwei oder drei E-Busse könnten in der Stadt unterwegs sein und jeweils die nächstgelegenen Ziele ansteuern.
Ortsvorsteher Wilhelm Tholen begrüßte das neue Angebot, da Raitbach nicht vom Citybus angefahren werde. Thomas Gsell (SPD) sprach sich ebenfalls für das „zukunftsträchtige Konzept“ aus; allerdings wäre es besser, zunächst die Ausschreibung zu starten, um einen Überblick über die Kosten zu bekommen. Ernest Barnet (Grüne) hatte ebenfalls ein Problem damit, einen „Blankoscheck“ auszustellen; die Preise müssten im Vorfeld des Beschlusses klarer definiert sein. Thomas Kuri (CDU) bescheinigte dem „on demand“-Bus viel Potenzial, es sei die richtige Antwort auf die Fragen der Nahverkehrsplanung der Zukunft. Man könne ja klein anfangen und dann bei den Stellschrauben nachjustieren.
„Man kann jederzeit nachjustieren“
Benutzerfreundlicher als das bisherige System nannte Hildegard Pfeifer-Zäh (Freie Wähler) den Rufbus. Sie war aber wie Marianne Merschhemke (Grüne) ebenfalls für eine Änderung der Beschlussvorlage – also keine sofortige Zustimmung, sondern Offenlegung der Kosten der verschiedenen Varianten. „Nicht die Katze im Sack kaufen“, lautete schließlich auch Bürgermeister Harschers Meinung. „Wir brauchen Zahlen, Daten, Fakten.“
Rat will Zahlen, Daten, Fakten haben
Statt der Einführung des „On demand“-Angebots an Ort und Stelle zuzustimmen, sprach sich das Gremium bei einer Enthaltung für den von Fachbereichsleiter Thomas Spohn neu formulierten Beschlussvorschlag aus: Der Gemeinderat befürwortet die Überlegung der Einführung eines „On demand“-Angebots und beauftragt die Verwaltung, verschiedene Konzepte unter Berücksichtigung der entstehenden Kosten zu erarbeiten und dem Gemeinderat zur Entscheidung vorzulegen.
„Ohne Fahrpreissenkung nutzt der Rufbus wenig“
Ein neues Rufbussystem erscheine gut und schön – wichtig sei aber, die Preise zu senken, hatte im Vorfeld der Sitzung Hannes Schneider, Sprecher des Stadtseniorenrats, gefordert.
In Städten wie Freiburg, ja selbst im teuren Basel, koste das Ticket weniger als halb so viel wie in Schopfheim. Nur durch eine Preissenkung würde der Autoverkehr reduziert werden können, würde das Einkaufen attraktiver werden. „Den größten Mehrwert sollten die Senioren haben.“