Schopfheim Kinderbetreuung: Luft nach oben

Markgräfler Tagblatt

Bürgermeisterwahl: Die Kandidaten Gsell, Harscher und Matzker diskutieren mit dem Kinderschutzbund

Der Kinderschutzbund (KSB) lud unlängst alle drei bisher bekannten Bürgermeisterkandidaten Roland Matzker, Dirk Harscher und Thomas Gsell zu Gesprächsrunden ein.

Schopfheim . Dabei ging es laut Pressemitteilung um die Wahlprüfsteine des KSB zu familienpolitischen Fragen – von konkreten Maßnahmen gegen die Kinderarmut in Schopfheim bis zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Region.

Roland Matzker erklärte nach Angaben des KSB, er möchte eine „Gemeinde des Gehörtwerdens“ kultivieren.

Eine Gemeinde des Gehörtwerdens

Als Bürgermeister wolle er zuhören, die Bürger mitnehmen und ihre Meinungen berücksichtigen. Er wolle Entscheidungsprozesse anders herum aufrollen, als dies bisher in die Regel war. In Bebauungsplänen seien künftig Kinderspielräume zu berücksichtigen und deren Bestand zu sichern. Schopfheim sei endlich, sagte er, deshalb wolle er zunächst innehalten und weitere Bauvorhaben in Bezug auf die zugehörige Infrastruktur, auch für Familien, neu überdenken. Er wolle das Dilemma der überlasteten Erzieher/innen lösen, deren Bedingungen verbessern und eine Imagekampagne starten. Er befürworte die Lohnaufstockung für Tagesmütter sowie ein beitragsfreies letztes Kindergartenjahr.

Dirk Harscher erklärte laut KSB-Mitteilung, Familie sei ein Kernthema für ihn. Er

Familie eines der Kernthemen

möchte die Kinderbetreuung ausbauen und auch Firmen animieren, Betreuungsangebote zu schaffen. Insbesondere nachmittags gebe es in Schopfheim davon noch zu wenig. Er schätze die Arbeit des Kinderschutzbundes sehr. Ein weiteres Ziel sei die Integration von sozial schwachen Familien. Trotz Vollbeschäftigung hätten viele Familien ein geringes Einkommen und könnten kaum oder gar nicht am sozialen Leben (Vereine, Schwimmbad, Kino) teilnehmen. Die Schulsozialarbeit an Grundschulen wolle er ausbauen und fördern.

Thomas Gsell, langjähriger SPD-Stadtrat und stellvertretender ehrenamtlicher Bürgermeister, möchte nach Mitteilung des KSB „das Bestehende und Gute“ in Schopfheim weiterführen. Bei der Kinderbetreuung sehe er noch Luft nach oben. Den Zuzug junger Familien nach Schopfheim begrüße er. Die grundsätzlich gute Abdeckung bei der Kinderbetreuung müsse man durch noch flexiblere Betreuungszeiten ergänzen. Unterm Strich halte er die Betreuungssituation für „befriedigend, aber nicht gut“. Auf die Frage nach

Situation befriedigend, aber nicht gut

mehr und gepflegteren Spielplätzen erklärte er, dass die Lage in der Stadt nicht so schlecht sei, die Finanzen jedoch sehr limitiert. Als eines seiner Kernthemen bezeichnete Thomas Gsell die Verkehrsberuhigung in der Innenstadt.

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