Schopfheim Kleine Leser sind die Profiteure

Gudrun Gehr
Keine Warteschlangen mehr: Stadtbibliotheksleiterin Katja Benkler mit einem neuen Selbstverbucher, der die Ausleihe und Rückgabe vereinfacht. Foto: Gudrun Gehr

Stadtbibliothek: Automatisierte Aus- und Rückgabe der Medien bringt Zeitersparnis für die Mitarbeiter

Schopfheim -  Die Digitalisierung schreitet auch in der Stadtbibliothek mit Riesenschritten voran, die von rund 1700 Nutzern besucht wird. Katja Benkler, diplomierte Bibliothekarin, und Fachbereichsleiter Jürgen Sänger stellten im Pressegespräch den neuen Selbstverbucher und das Rückgaberegal in der Stadtbücherei vor.

Eigentlich stehen die Geräte dort schon seit mehr als einem halben Jahr - coronabedingt wurden sie erst in diesem Monat in Betrieb genommen. Für die Besucher der Bücherei, aber auch für das Personal stellt die neue Automatisierung eine „Win-Win-Situation“ her. Der Besucher muss sich nicht mehr in Warteschlangen bei der Abgabe der Bücher per Einscannen durch das Personal einreihen oder bei der Ausgabe seiner Auswahl beim Tresen anstehen.

Jetzt geht’s deutlich schneller: Das Rückgaberegal bucht die ausgeliehenen Medien eigenständig zurück, nachdem sie hineingestellt wurden. Der Kunde sollte den Vorgang allerdings auf dem ausgedruckten Bon kontrollieren, da er für die Rückgabe eigenverantwortlich ist.

„Wir haben keine Angst, arbeitslos zu werden“

Auch die Ausgabe der ausgewählten Medien mit dem neuen elektronischen Lesegerät geht schnell: Der Ausweis wird gescannt, es kann ins Benutzerkonto geschaut werden, bevor die Buchung des Ausleihens beginnt. Die auszuleihenden Bücher können bis zu fünf Stück gestapelt werden. Der Nutzer ist hier nur noch verpflichtet, die Medien vor der Ausleihe auf Vollständigkeit zu überprüfen.

Die automatisierte Aus- und Rückgabe der Medien ermöglicht für das Personal auch neue zeitliche Ressourcen, darunter mehr Zeit für Informationen für die Neuzugänge, deren Beratung oder Recherchen. Bibliothekarin Katja Benkler und ihre Kolleginnen sind unbesorgt: „Wir haben keine Angst, arbeitslos zu werden.“

Möglich macht es die Umstellung der 40 000 Medien der Bücherei, vom Hörbuch bis zum Weltatlas, auf die sogenannte RFID-Technologie. Dies ist eine Abkürzung für den englischen Ausdruck radio-frequency identification. Durch die RFID werden Daten mittels elektromagnetischer Wellen kontaktlos gelesen und gespeichert. Jedes Medium bekam zur digitalen Erkennung einen kleinen Chip mit Informationen eingefügt.

Kinder sind „Heiß auf Lesen“

Möglich war diese Mammut-Aufgabe nur mit Unterstützung einer Firma. In der Zeit der pandemiebedingten Beschränkungen beteiligten sich Katja Benkler und ihre drei Kolleginnen an den Arbeiten.

Die Gesamtkosten der Maßnahmen beliefen sich auf 42 000 Euro, davon wurden 16 000 Euro vom Soforthilfeprogramm „Vor Ort für alle“ vom deutschen Bibliotheksverband bezuschusst.

Und so richtig von der Zeitersparnis des Personals profitieren können nun die kleinen Leser der ersten bis zur achten Klasse im landesweiten „Sommerleseclub“, der vom 12. Juli bis 25. September terminiert ist.

Noch ehe die Sommerferien begonnen hatten, nahmen bereits 32 kleine Leseratten an der Ferien-Leseaktion „Heiß auf Lesen“ teil. Von einem exklusiv ausgesuchten, rund 100 Bücher umfassenden Extra-Bestand dürfen sich die Kinder und Teens Bücher aussuchen, die im individuellen „Log-Buch“ beurteilt werden sollen. Sinn des Sommerleseclubs ist die Leseförderung der Kinder und der Anreiz, auch später Bibliotheksbesuche wahrzunehmen.

Die kleinen Besucher berichten den Mitarbeitenden in einer Nachbesprechung vom Inhalt der Bücher. Waren sie gruselig, lustig oder spannend? Pro Ausleihe erhält das Kind einen Stempel in sein Log-Buch. Alle Clubmitglieder werden zur Abschlussparty eingeladen, es findet eine Verlosung mit Sonderpreisen statt. Jedes Kind, das mindestens drei Bücher gelesen hat, erhält eine Urkunde.

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