Schopfheim Kreischalarm auf dem Marktplatz

(ib)
Teenietraum Wincent Weiss machte in Schopfheim 3000 Fans glücklich. Foto: Ines Bode

Sommersound: Wincent Weiss singt in Schopfheim vor 3000 Fans.

Schopfheim - Vor zwei Jahren befand sich Wincent Weiss als Newcomer im Showgeschäft auf der Suche nach einem Mittel: „Irgendwas gegen die Stille“, wie der Titel des ersten Albums kündet. Kein Problem, dachten sich die 3000 Sommersound-Fans am Samstag - um artig zu liefern.

Ganz ohne technische Verstärker trieb das vornehmlich weibliche Publikum, konkret ein Ozean an Mädchen, die Phondichte in die Höhe: ein Sturm brach los, als der singende Teenie-Traum namens „WW“ endlich ans Mikro trat. Kreischalarm, ganz so als gäbe es einen Leistungskurs für Radau. Lange bevor sich der 26-Jährige zeigte, sorgte die Masse bereits für Tumult, verständlich, wenn man sein Idol in natura erlebt. Und auch der Protagonist sorgte gewaltig für Trubel. Effektvolle Geschosse kamen zum Einsatz, jagten zunächst weiße Luftschlangen über die Köpfe, spuckten im späteren Verlauf Feuersalven gen Himmel. Doch damit nicht genug: Keine drei Minuten waren vorbei, da sprang der Hüne der Frontreihe direkt vor die Füße, berührte Hände, sorgte für Extrarationen Adrenalin. Und dabei sollte es bleiben. Immer wieder versank „WW“ im Menschenmeer, machte ein Geburtstagskind glücklich und Selfies en masse. Ständig befand er sich im Austausch. Den ganzen Abend war Plaudern angesagt, bei dieser Megaparty, zu der sich halt Wincent Weiss einfand.

Nach Lied Nummer zwei ging es ins Private, um „die Ex“, und ja, er sei schon länger Single, lockere Konversation eben. Woher kommt ihr, seit wann seid ihr hier?, bohrte er, um perplex zu sein: „Leute! Seit gestern? Da war ich noch gar nicht hier“. Dazu passte der Opener „Kaum erwarten“. Weiss besingt darin zwar altersgemäße Pläne zur Familiengründung - doch die Zwölfjährigen am Graben sangen ungerührt jede Zeile mit. Überhaupt zeigten speziell die Kleinsten hohe Textsicherheit, das galt gar fürs zweite Album vom März: „Irgendwie anders“. Viele der „WW“-Songs zeigen aktuell in der musikalischen Währung namens „Klicks“ zweistellige Millionenbeträge. Ältere und neuere, darunter „Hier mit dir“, „Musik sein“ oder „Frische Luft: … weg von daheim - irgendwo sein“, was übrigens auf ein Faible fürs Adverb deutet. Mitreißenden Melodiebögen wie in „An Wunder“ verfielen beim Sommersound auch jene, die klar als Begleitpersonal erkennbar waren: Papas und Omas in Kanzlerstellung. Erfrischend abseits vom „WW“-Duktus geriet der Titel „Was machst du nur mit mir“, Anlass der Fans, ihn zum „deutschen Charlie Puth“ zu adeln. Als sich die Nacht über den Schauplatz legte, erklang das ruhmreiche „Feuerwerk“, das Weiss bundesweit erneut Ruhm bescherte. Zuvor fiel sein Cover „Unter meiner Haut“ DJ‘s auf die Platte, die einen Hit landeten. Glück muss man haben (als DSDSler). Ganz anders der Support „Jonny&Jakob“. Sie produzierten die Tage eine „Notfallnummer“ – und sind jetzt auf Tour.

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