Ein Künstler, der in Schopfheim ausstelle, gehe mitunter ein finanzielles Risiko ein. Er bekomme zwar Geld dafür, dass er im Kunstverein ausstelle, aber wenn er keines seiner Werke verkaufe, habe er gerade mal seine Unkosten gedeckt. Koglin regte an, dass Bürger eigene, von ihnen ausgewählte Gegenstände im Museum ausstellen, um mehr Wertschätzung für das Museum zu entwickeln.
Stadtmuseum
Unter Dominik Baiker wird es Änderungen beim Museumskonzept geben. „Das Museum hat inhaltlich keinen Aufbau“, sagte der Direktor. Es gehe zukünftig darum, Themen der Bevölkerung aufzugreifen. In der Ausstellung „Sprudelnde Kostbarkeit“, die am Sonntag eröffnet wird, werde das gemacht und unter anderem erläutert, welche Bedeutung die Brunnen für die Stadt hatten. Wichtig für das Stadtmuseum sei der Sammlungsbestand, für dessen Erschließung man ein bis zwei Jahre einplanen müsse.
Er warnte vor zu großen Erwartungen an das Museum. „Wir können nicht mithalten mit großen Ausstellungen“, sagte Baiker und verwies beispielsweise auf die „Goya“-Präsentation in der Fondation Beyeler.
Auch zum Theater nahm er Stellung. Die Auslastung für die Theaterstücke, die in Schopfheim aufgeführt würden, sei noch ausbaufähig. Von 500 Plätzen seien mitunter nur 100 besetzt. Es herrschte bisher vielerorts die Meinung, Theater sei nur gut, wenn es aus großen Metropolen wie München oder Hamburg komme. Das aber sei ein Trugschluss; das Augenmerk solle vielmehr auf die Kulturschaffenden aus der Region gerichtet werden - so wie man das etwa im Montafon oder im Ruhrgebiet mache.
Eine Frau aus dem Zuhörerkreis wies darauf hin, dass das kommerzielle Tourneetheater rückläufig sei. Ein wichtiger Kulturort ist für sie das Kino. Werde es geschlossen, wäre das ein „Riesenverlust für die Stadt“. Ein Mann wiederum bedauerte das geringe Interesse der Stadtbevölkerung am Schultheater der Waldorfschule. Kultur müsse man kenntlich machen. Dazu gehöre für ihn eine angemessene Beschilderung, mit deren Hilfe man etwa zum Campus der Waldorfschule komme.
Musik
Bernhard Wehrle hat den Vorteil, dass er aus seinem Projekt „Akustik in Agathen“ anders als ein kommerzieller Konzertveranstalter keinen großen Gewinn erzielen muss. Die von ihm organisierten Konzerte seien gut besucht. Die Menschen hören gerne zu und sind auch gerne leise, hat er festgestellt. Er widersprach Meinungen, denen zufolge es abseits der großen Städte nur Kulturwüsten gebe: „Der ländliche Raum ist kein akultureller Raum mehr.“