Schopfheim Kundgebung – Lieber bunt statt braun

Christoph Schennen
Die „Omas gegen rechts“ setzten ein Zeichen für Demokratie. Foto: Christoph Schennen

„Schopfheim bleibt bunt“ hat mit Flashmobs davor gewarnt, bei der Bundestagswahl die AfD zu wählen

Das Bündnis „Schopfheim bleibt bunt“ hat sich am Samstagvormittag in der Innenstadt versammelt, um ein Zeichen für Demokratie, Vielfalt, Menschenwürde und Zusammenhalt zu setzen.

Einige „Omas gegen rechts“ hielten an den Eingängen zur Scheffelstraße und vor dem Café Tesnaz ein Buchstabenschild hoch. Die Buchstabenfolge ergab das Wort „Demokratie“. Sie verteilten auch Flugblätter, auf denen sie begründen, warum man die Alternative für Deutschland (AfD) bei der Bundestagswahl nicht wählen sollte.

Kritik an CDU

Sonja Steiger (Diakonie), einer der Initiatorinnen der Aktion, bedauerte es, dass das Ordnungsamt dem Bündnis untersagt habe, ihre Flashmobs auf dem Marktplatz durchzuführen. Begründet wurde das nicht. „Wir sind gemeinnützig, und unsere Aktion ist von öffentlichem Interesse“, betonte sie. Sie versicherte aber, dass Bürgermeister Dirk Harscher die Aktion unterstütze.

Mit Flyer und Schildern ausgestattet waren die Teilnehmer der Kundgebung.

Steiger wünscht sich, dass weitere Vereine und Privatpersonen dem Bündnis beitreten oder es finanziell unterstützen. Sie kritisiert, dass die CDU bei der Abstimmung ihres Gesetzes zur Asylverschärfung die Stimmen der AfD in Kauf genommen habe. „Wir wollen eine redliche, konservative Partei, keine mit Werteverfall.“

Bürger sollen wählen gehen

Christina Geiger, eine „Oma gegen rechts“, hat an den Flashmobs teilgenommen, weil sie die Bürger auffordern will zur Wahl zu gehen, wie sie erklärte. „Die Demokratie ist die beste Staatsform, die wir in Deutschland haben können.“

Ein Mann, der seinen Namen mit „Simon“ angab, weiß, dass die Flyerverteilaktion das Wahlverhalten der AfD-Sympathisanten nicht verändern werde. Es gebe aber eine große Anzahl an Nichtwählern und Unentschlossenen. „Ich bin davon überzeugt, dass wir bei ihnen einen Impuls setzen können“, meinte er optimistisch. In einem Gespräch mit einer Bürgerin erfuhr er, dass es nicht leicht sei, Bürger von ihrem Wahlverhalten abzubringen.

Klare Botschaften

Edwin und Rita Seger aus Häg-Ehrsberg äußerten ihren Unmut auf zwei Schildern. „Pro Demokratie – gegen das braune Gesocks“ und „Lieber bunt statt braun – Wehret den Anfängen“ stand darauf. Jakob Hofer vertrat das Theodor-Heuss-Gymnasium. Chiara Stöcker, die an der Aktion teilnahm, weil sie sich für Menschenrechte einsetzt, freute sich darüber, dass es Leute gibt, die bereit sind über ihr Wahlverhalten zu reden.

Gäste aus Lörrach dabei

Auch Auswärtige schlossen sich der Aktion des Bündnisses „Schopfheim bleibt bunt“ an. Das Bündnis „5 vor 12“ aus Lörrach hatte seinen mobilen Kubus mitgebracht, auf dessen Schreibblöcken die Bürger notieren konnten, ob sie wählen gehen, was sie von der neuen Regierung erwarten und wofür es sich lohnt sich einzusetzen.

Taschen konnte man bei der Aktion bemalen. Foto: Christoph Schennen

Aus der Lerchenstadt kamen auch die „Grandparents for Future“ Diana Berg-Matt, Monika Berning und Justina Störk, die mehr Einsatz für den Klimaschutz forderten. Beim Stand der „Omas gegen rechts“ konnten Passanten Jutetaschen mit „Peace“-Zeichen, „Respect“ und anderen Schriftzügen besprühen und damit wiederum immer dann ein Zeichen setzen, wenn sie mit diesen auffälligen Taschen unterwegs sind.  

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