Schopfheim-Langenau Langenau: Bis zu 8000 Autos am Tag

Gudrun Gehr
Tausende von Autos rauschen jeden Tag auf der Landstraße durch Langenau. Bis Weihnachten ist das Durchkommen wegen einer Baustelle erschwert. Foto: Anja Bertsch

Die Verkehrsbelastung der Anwohner war das dominierende Thema bei der Langenauer Ortschaftsratssitzung am Donnerstag. Vorgestellt wurde nämlich das Ergebnis der seit April laufenden Verkehrszählung, die mit eindrücklichen Zahlen aufwartete.

Über 28 Wochen hinweg, seit dem 4. April, war die Verkehrszählung an der durchs Dorf führenden Landstraße L139 gelaufen, federführend betreut von Ortschaftsrat und „Technik-Guru“ Frank Schirmeier. „Im Januar hatten wir den Beschluss gefasst, über eine Verkehrsmessung auf der L 139 durch den Ort verlässliche und belastbare Zahlen zu erhalten“, erklärte Ortsvorsteher Walter Würger. Zu diesem Zweck wurde aus dem Ortschaftsrats-Budget ein Radar-Sensorgerät für rund 1500 Euro angeschafft, das originär Zählungen des Verkehrsaufkommens durchführt und nur nachrangig Geschwindigkeitsmessungen vornimmt.

Schirmeier hatte für seine Präsentation eine Herkules-Arbeit zu bewältigen, da das Gerät für jede einzelne Durchfahrt im Protokoll eine eigene Zeile für die Messung anlegt. Auch wenn nun ein Ergebnis vorliegt: gezählt wird weiterhin.

Mit Tempo 154 durchs Dorf

Die Messungen wurden am Langenauer Ortseingang (aus Richtung Schopfheim) durchgeführt. Gemessen wurde der bidirektionale, also der ein- und ausgehende Verkehr.

Erste eindrückliche Zahl: Weit mehr als die Hälfte – 58 Prozent – der Verkehrsteilnehmer fahren am Ortseingang schneller als die erlaubten 50 Stundenkilometer. Der „Spitzenreiter“ rauscht am 20. Juni um 5.16 Uhr mit sage und schreibe Tempo 154 ins Dorf hinein; allerdings könne nicht ausgeschlossen werden, dass es sich bei dem Fahrzeug um einen Rettungsdienst handelte, sagte Schirmeier.

Verkehrsaufkommen

Die Messung zeigt, dass während den Pfingst- und Sommerferien die Zahlen nach unten gingen. Das stärkste Verkehrsaufkommen zeigt sich jeweils um 16 Uhr.

Markant waren die Zahlen in der letzten Septemberwoche (Kalenderwoche 39) – die Zeit also unmittelbar nach Sperrung der Wiesleter Brücke. Durchschnittlich nutzten in dieser Woche rund 3000 Lastwagen die Straße. Bis zur 44. Kalenderwoche war dann erstaunlicherweise eine Reduzierung des LKW-Verkehrs bemerkbar, notierte Schirmeier.

Bis zu 8000 Autos am Tag

Seit April nutzen durchschnittlich 6000 bis 7000 Fahrzeuge täglich die Straße; in „Spitzenzeiten“ wurden auch mal 8000 Fahrzeuge gezählt. Kürzere Laster mit bis zu 13,3 Metern Länge nutzten die Straße am Tag in der Spitze bis zu 650 mal, längere Fahrzeuge wie Langholzlaster fuhren maximal täglich bis zu 100 Mal.

Alles zusammengerechnet, wurde die Ortsdurchfahrt seit April von 1 286 735 Fahrzeugen (außer Fahrrädern) benutzt. Auf eine Durchschnittswoche heruntergerechnet, kommt man auf 1812 Motorräder, 42 130 Pkw, 2801 kürzere Lkw und 192 längere Lkw. Am einem „Durchschnittstag“ rauschen somit 6564 Fahrzeugen durch den Ort.

Der Ortschaftsrat zeigte sich von der Intensität der Verkehrsbelastung, die nun mit Zahlen greifbar ist, überrascht.

Baustelle dauert länger

Die Dauer der einspurig befahrbaren Baustelle beim Friedhof wird sich witterungsmäßig verzögern, gab Ortsvorsteher Würger bekannt. Bis Weihnachten jedoch sollen die Umbauten zur Bushaltestelle fertig sein. Den von der Landstraße in das Areal des Friedhofs verpflanzten Bäumen geht es nach Aussagen der Stadtgärtnerei gut, die Pflanzaktion sei bestens gelungen. Zudem sei der Entwurf für das Alu-Schild für den Bolzplatz fertig; geändert werden müssen laut Walter Würger nur die Benutzungszeiten von 8 bis 22 Uhr.

Info: Die nächste Ortschaftsratssitzung findet am Donnerstag, 14. Dezember, 19 Uhr, in Anwesenheit von Bürgermeister Dirk Harscher statt. Dieser will die neusten Haushaltszahlen mitteilen. Um 18.15 Uhr findet ein Vor-Ort-Termin für den Umbau der WC-Anlagen in der Festhalle statt.

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