Nach den EU-Gesetzen mit einer Verschärfung 2020 dürfte die Lärmentwicklung eines Motorrads in jedem Fahrbetrieb eigentlich nur noch bei 78 dB liegen. Die Realität sehe anders aus. Die meisten Fahrzeuge hätten über 90 dB.
Gleichzeitig kontrolliere die Polizei viel zu wenig. „Auf Nachfrage beim Polizeirevier Schopfheim teilte man mir mit, dass man derlei Kontrollen nicht leisten könne. Die zuständige Behörde, die Verkehrspolizei in Weil ist zwar dafür zuständig, habe aber in der Vergangenheit lediglich Messungen im oberen Wiesental vorgenommen, um dortige Bürgerinitiativen zu beruhigen“, so Thomas Trefzer aus Schopfheim.
Wie bereits im Schreiben vom 11. September letzten Jahres an die Stadt Schopfheim geschildert, seien die Anwohner in der BI nicht mehr bereit, die vorherrschenden „gesundheitsschädlichen Störeinflüsse durch extrem lauten Freizeitverkehr in Form von getuneten Autos und vor allen Dingen Motorrädern hinzunehmen“.
Die BI plane deshalb zu prüfen, inwieweit die zuständigen Behörden durch eine Klage rechtlich in Anspruch genommen werden können. Laut Bundesverkehrsministerium gebe es geeignete Maßnahmen, man müsse sie nur nutzen. Kämen die Verantwortlichen ihren Pflichten nicht nach, müssten sie oder ihre Behörden dem Geschädigten Schadenersatz zahlen, zeigt sich Thomas Trefzer überzeugt.
„Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir nunmehr keinerlei ’Vertröstungen’ akzeptieren können und verlangen von Ihnen eine konkrete schriftliche Stellungnahme“, heißt es in dem Schreiben an die Behörden.
Die Frage sei, ob die verantwortlichen Behörden das Naturgebiet Südschwarzwald und andere schöne Landschaften Deutschlands und deren Bürger, die Steuern zahlten und ihre Grundstücke pflegten, von „ein paar unbelehrbaren, unterdrückerischen Profilierungsneurotikern“ mit Motoren- / Motorradlärm „zumüllen“ lassen wollten.
„Wir bitten Sie nun endlich zu handeln und nicht wie bisher geschehen vor der Motorrad- und Autoindustrie zu buckeln und uns mit weichgespülten Antworten abzuspeisen. Leise fahrende Autos und Motorräder sind technisch keinerlei Problem, wer mehr Sound möchte kann sich diesen problemlos über Lautsprecher in sein Auto oder ohnehin vorgeschriebenen Helm produzieren lassen“, heißt es in dem Schreiben an die Behörden.
Es gehe darum, dafür zu sorgen, künftig andere Werte als Lärm und eine Gesundheitsschädigung zu vermitteln.