„Für diese Betreuungsform gab es keine Blaupausen“, so Kollhoff. Für Mieter und Mitarbeiter sei alles neu gewesen, deshalb sei man auch ganz bewusst langsam gestartet , „damit jeder mitwachsen kann“. Auch Wolfram Uhl spricht von „Neuland“ und einem „Lernprozess“.
Die Wohngemeinschaften bieten den Mietern flexible Betreuungsmöglichkeiten, je nach den individuellen Bedürfnissen. Auch die Angehörigen können sich beteiligen. Die Mieter leben selbstständig, können sich entsprechend ihren geistigen und körperlichen Kräften aber auch am gemeinsamen Haushalt beteiligen. Das heißt zum Beispiel, mit den Betreuern und den Mitbewohnern in der Gemeinschaftsküche das Gemüse fürs Mittagessen zu schnippeln. Diese Form des Zusammenlebens biete den Mietern eine „höhere Lebensqualität“ und führe dazu, dass die Senioren aktiver und mobiler bleiben, betont Eva Kollhoff.
Das dritte Standbein des Seniorenhauses ist schließlich das „Servicewohnen“. 20 kleine Appartements mit Küchenzeile und Bad stehen dafür zur Verfügung. Deren Bewohner leben eigenständig, können wahlweise aber auch pflegerische, hauswirtschaftliche oder soziale Hilfsangebote in Anspruch nehmen – je nach Bedarf. „Die wissen ganz genau, was sie wollen“, bestätigt Wolfram Uhl mit anderen Worten, was schon der Alte Fritz schätzte – „jeder nach seiner Fasson“.