Altstadt beleben
einem sehr guten Zustand, ansonsten aber „einfach tot“, so Andreas Blum. Obwohl das Ambiente ideal sei, gebe es zu wenig Geschäfte. Die Stadt müsse versuchen, dies durch geeignete Konzepte zu verbessern. Über ein Patentrezept verfüge indes auch die BI nicht, räumen Gerber und Blum ein.
Höchst unzufrieden sind beide, was die Verkehrsbelastung in der Innenstadt anbelangt. „Es ist überhaupt kein Wille erkennbar, die Zahl der Fahrzeug von derzeit 6000 pro Tag ernsthaft zu reduzieren“, kritisieren sie. Der Vorschlag, in der Hebelstraße eine Einbahnregelung einzurichten, liege beispielsweise schon seit acht Jahren auf dem Tisch.
Im Zusammenhang mit der Verkehrsführung sei das Hauptproblem, dass die Hauptstraße schnurstracks in die Innenstadt führe, besonders aus Richtung Gündenhausen. Neu-Stadtrat Andreas Blum schlägt deshalb vor, die Durchfahrt auch aus dieser Richtung zu erschweren, beispielsweise durch eine Sperrung ab dem Hieber-Kreisel in Richtung Stadthalle.
Hinsichtlich einer attraktiveren Innenstadt ist sich die BI mit dem Gewerbeverein völlig einig: Es bedarf modernerer Geschäfte, vor allem hinsichtlich der Gestaltung der Schaufenster, des barrierefreien Zugangs, des Sortiments und der einheitlichen Öffnungszeiten.
Die BI-Vertreter betonen in diesem Zusammenhang denn auch, dass es ihnen keineswegs nur um eine verkehrsfreie Innenstadt gehe,
Humanistische Idee
sondern um deren attraktiven Gesamtzustand. Beim Trachten nach mehr Kommunikations- und Lebensqualität stelle sich die Frage nach dem Menschenbild in der heutigen Zeit, jenseits von Konsum und globaler Technokratie. Diesen „humanistischen Ansatz“ sollten Gemeinderat und Gewerbeverein als Idee hochhalten. „In der bisherigen Diskussion kommt das zu kurz“, mahnt Uwe Gerber.