Ortsvorsteherin Karin Bernbach zeigte sich in der Sitzung des Ortschaftsrats Enkenstein frustriert: alle Bauvorhaben sind wegen Haushaltsnöten verschoben worden. Ein Trost sei der Erhalt einer Ausgleichsfläche für den Hochwasserschutz.
Rekordverdächtig kurz war die jüngste Sitzung des Ortschaftsrates Enkenstein, zu der rund 25 Bürger erschienen waren. Haupttenor der Bekanntmachung von Ortsvorsteherin Karin Bernbach war, das sich die Bürger bei Bauvorhaben in Geduld üben müssten. Bernbach sagte: „Alle Termine zu Bauvorhaben, die ich bislang in meiner Amtszeit erhalten habe, wurden trotz Zusagen nicht eingehalten.“ Dies seien zum einen Verschiebungen, die die Baumaßnahmen zur Verlegung der Stromkabel von ED-Netze betreffen. Die letzte Information lautete, dass kein Baustart genannt werden könne. Theoretisch könnte die Verlegung noch im ersten Halbjahr erfolgen. Die Ortsvorsteherin zeigte sich in der Sitzung frustriert und sagte: „Ich versuche, seit Gründonnerstag jemanden in Rheinfelden zu erreichen, was mir allerdings nicht gelungen ist.“
Vom Regierungspräsidium Freiburg sei die Nachricht gekommen, dass weder die Land- noch die Kreisstraße saniert werden könnten, weil dies die Haushaltslage nicht zulasse. Bernbach forderte Geduld und sagte: „Die ED-Netze müssen die Straßen zunächst einmal umgraben, ehe die Straßensanierung starten kann.“
Auch die Ausschreibung der Arbeiten zur Sanierung des Gresger Weges würde zusammen mit den Arbeiten zur Straßensanierung erfolgen. Im Übrigen erfolgt derzeit eine Verkehrszählung im Gresger Weg. Bernbach sagte: „Dadurch können die Leistungen gebündelt werden und seien daher günstiger“. Die Ortsvorsteherin fasste zusammen: „Alles wird auf 2026 verschoben.“ Allerdings habe es bislang auch keine entsprechenden schriftlichen Terminzusagen gegeben. Einen kleinen Trost gab es jedoch: „Als ökologische Ausgleichsfläche für die Hochwasserschutzmaßnahmen haben wir immerhin die Obstbäume zwischen Wieslet und Enkenstein erhalten.“
Zwei unübersichtliche Ausfahrten auf der Kreisstraße 6348 über den Maiberg werden nunmehr beschildert. Die Ausfahrt zum Aussiedlerhof „Brodenloch“ in Richtung Hausen wird mit einem Spiegel versehen, der für mehr Übersicht der Verkehrsteilnehmer sorgen soll. Ein Warnschild zur Gefahrenstelle in einiger Entfernung zur Einfahrt „Zum Bürgele“ aus Richtung Hausen wird ebenfalls angebracht.
Aus dem Nachlass des Enkensteiner Künstlers Günter Scholz besitzt die Ortsverwaltung noch Bilder, Skizzenbücher und Bücher (wir haben berichtet). Nunmehr wurde ein Übergabevertrag mit dem Museum Schopfheim zur Übernahme von mehreren XXL-Skizzenblöcken gefertigt, die ins Museum übernommen werden sollen. Ebenso wie die etwa die Hälfte der noch vorhandenen rund 40 Bücher übernimmt das Museum.
Aus Haftungsgründen kann das vorgesehene Gemälde von Günter Scholz nicht übernommen werden, dieses verbleibt im Maibergsaal. Die Ortschaftsräte votierten einstimmig für die unentgeltliche Überlassung der Werke von Günter Scholz an das Museum Schopfheim.
Jagdpächter Peter Demarez berichtete über die Revierbegehung, die gemeinsam mit der Ortsvorsteherin und Forstrevierleiter Lars Neubauer als Nachfolger von Revierförster Sven-Hendrik Wünsch erfolgte. Hintergrund war die Frage, was jagdlich unternommen werden kann, damit sich der Wald besser entwickelt. Auch Klimafragen wurden erörtert.
Die Waldsituation von Enkenstein wurde entsprechend gut bewertet, eine Naturverjüngungsfläche würde sich schulbuchmäßig entwickeln. Der Wald sei insgesamt mit Weißtannen, Lärchen, Douglasien und Fichten gut aufgestellt.
Im Jagdjahr wurden auf Enkensteiner Gebiet insgesamt vier Rehe durch Verkehrsunfälle getötet, ebenfalls ein Rotfuchs und ein Dachs, wie Demarez in der Gemeinderatssitzung erklärte. Dies wurde auch dem landesweiten Wildtierportal gemeldet.
Ein Luchs konnte durch eine Fotofalle auf der Hohen Möhr gesichtet werden, wie Demarez in der Gemeinderatssitzung erklärte. Er geht davon aus, dass sich ein Luchs auch im Enkensteiner Waldgebiet angesiedelt haben könnte.