Schade fand Joachim Sprakties, dass der Behindertenbeirat auch künftig lediglich eine „beratende Funktionen“ ausübe. Aber wie alle anderen Mitglieder des neu gewählten des Gremiums werde er „auf den Tisch klopfen, und zwar so, dass man das hört.“ Sprakties, der die meisten Stimmen aller Bewerber erhielt (41), versicherte denn auch: „Ich mach’s Maul auf.“
Das hat sich auch Hans-Jörg Tichelmann vorgenommen, der zwar nicht behindert ist, aber als Geschäftsführer der SKM viele Behinderte durchs Leben begleitet. Er zeigte sich überzeugt, dass „steter Tropfen den Stein höhlt“.
Bernd Bauknecht stellte sich nach eigenen Worten zur Wahl, weil „bisher nicht viel ging“ und weil er Zeit habe, das zu ändern. Oliver Kröning will seinen vier Kindern „soziales Engagement vorleben“ und „mahnend den Zeigefinger heben“. Kornelia Materer hat vor, dies alles zu unterstützen, indem sie sich unüberhörbar zu Wort meldet.
Elena Gehweiler, die als Vertreterin der Stadt den Wahlabend organisiert hatte, kommentierte das, was da zu hören war, überraschend deutlich: „Vielleicht ist es ganz gut, mal etwas lauter zu werden.“ Denn es gibt, wie Joachim Sprakties und Hans-Jörg Tichelmann verdeutlichten, jede Menge Aufgaben zu bewältigen.
Wahlergebnis
Die 50 anwesenden Wahlberechtigten (vor drei Jahren waren es gerade mal 14) gaben Joachim Sprakties 41, Hans-Jörg Tichelmann 35, Oliver Kröning 34, Bernd Bauknecht ebenfalls 34 und Kornelia Materer 27 Stimmen. Alle fünf Kandidaten sind damit im neuen Behindertenbeirat vertreten. Der wird in den nächsten Tagen einen Vorsitzenden bestimmen und im Januar 2019 seine Arbeit aufnehmen.