Schopfheim Mehr Miete statt mehr Miese

Werner Müller
Aufschlag: Die Miete für die neue Halle in Wiechs soll teurer werden – wie in den anderen Ortsteil-Hallen auch (Archivfoto) Foto: Werner Müller

Gemeinderat: Stadtverwaltung schlägt höhere Gebühren für die Ortsteil-Hallen vor

Schopfheim - Es wird teurer: Vereine und Privatpersonen, die eine der Ortsteil-Hallen mieten wollen, müssen voraussichtlich ab September tiefer in die Tasche greifen. Der Grund: Die Stadt will die Hallenmieten erhöhen.

So steht es in der Vorlage für den Gemeinderat, der in seiner Sitzung am kommenden Montag über diesen Vorschlag zu entscheiden hat.

Gebühren teils seit zehn Jahren unverändert

Die Stadtverwaltung begründet ihren Vorstoß damit, dass die Hallengebühren zum Teil seit zehn Jahren unverändert geblieben seien, während der Zuschussbedarf stetig gestiegen sei.

Bereits bei den Haushaltsberatungen für das Jahr 2019 habe die Verwaltung mit den betroffene Ortsvorstehern vereinbart, die Hallengebühren „anzupassen“. Die Höhe der Mietsteigerung solle die Hallengröße, deren Ausstattung sowie die Eigenleistung der Bürger bei Bau und Renovierung berücksichtigen, so die Maßgabe.

In einer Aufstellung für das Jahr 2018 teilt die Verwaltung dem Gemeinderat mit, dass beispielsweise die Bergkopfhalle in Gersbach ein jährliches Defizit von mehr als 55 000 Euro und einen Kostendeckungsgrad von nur 5,3 Prozent aufweist. Rote Zahlen werfen auch die Hülschematthalle in Eichen (27 000 Euro) sowie der Maibergsaal in Enkenstein (11 000 Euro), die Gemeindehalle Raitbach (24 500 Euro) und der Bürgersaal in Kürnberg (7 700 Euro) ab.

Kostendeckungsgrad verbessern

Gemeinsam mit den Ortsvorstehern erarbeitete das Rathaus einen Vorschlag zur Mieterhöhung, um den Kostendeckungsgrad zu verbessern und die Hallen trotzdem „für die Vermietung attraktiv zu halten“. Mehr Miete statt immer mehr Miese, so lautet die Devise.

Fast alle Dorfparlamente stimmten dem Vorschlag zu, Eichen und Langenau vorbehaltlos, Enkenstein, Kürnberg, Raitbach und Wiechs unter der Bedingung, dass ihre Änderungswünsche berücksichtigt werden.

Diese betreffen in erster Linie die Höhe der Hallengebühren für Dritte, das heißt Personen, die nicht aus dem jeweiligen Ortsteil stammen. Die Stadt hatte diesbezüglich einen Aufschlag von 150 Prozent vorgeschlagen – einige Ortschaftsräte indes wollten sich mit etwas weniger zufriedengeben.

Nur Gerbsach lehnt ab

Lediglich der Ortschaftsrat Gersbach habe den Entwurf komplett abgelehnt, heißt es in der Vorlage.

Konkret schlägt die Verwaltung für örtliche Vereine folgende Hallengebühren vor (in Klammern die Sätze für Privatpersonen aus dem Ortsteil sowie für Dritte): Maibergsaal Enkenstein 150 Euro (225 beziehungsweise 300 Euro), Bürgersaal Kürnberg 200 Euro (300 und 425 Euro), Festhalle Raitbach 170 Euro (255 und 300 Euro), Hülschematthalle Eichen 170 Euro (255 und 425 Euro), Festhalle Langenau 200 Euro (300 und 500 Euro), Bergkopfhalle Gersbach 230 Euro (345 und 575 Euro), Halle Wiechs 230 Euro (345 und 575 Euro).

Unterm Strich verspricht sich die Stadt bei gleichbleibender Nutzung der Hallen eine Erhöhung der Mieteinnahmen von jährlich etwa 7000 Euro.

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