Schopfheim Meilenstein der Wehr-Geschichte

Markgräfler Tagblatt
Bei strömendem Regen wurde der symbolische Schlüssel für das neue Drehleiter-Fahrzeug übergeben. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Feuerwehr: Feierliche Übergabe eines nagelneuen, 680 000 Euro teuren Drehleiter-Fahrzeugs

„Usgrechnet jetz“, ärgerten sich die Gäste der Feuerwehrabteilung, die sich am Samstag auf den Weg gemacht hatten, um dabei zu sein bei einem denkwürdigen Ereignis, das es in der Form in den nächsten 20 bis 30 Jahren wohl kaum mehr geben wird: der feierlichen Übergabe eines nagelneuen, 680 000 Euro teuren Drehleiter-Fahrzeugs an die Abteilung Stadt.

Von Hans-Jürgen Hege

Schopfheim. Schon zu Beginn des Festakts regnete es Bindfäden. Und die Führungsriege der Wehr mit Kreisbrandmeister Christoph Glaisner, dem stellvertretenden Kommandanten der Gesamtwehr, Andreas Lenz, dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes, Günter Lenke, und den beiden Abteilungschefs Jürgen Kupferschmidt und Thomas Lenz stand in schmucken Uniformen tapfer im Regen, während das Publikum den Festtagsreden im nicht gerade warmen, aber doch zumindest trockenen Inneren der riesigen Fahrzeughalle folgen konnte.

Das alte Fahrzeug habe im Lauf der Jahrzehnte „viele Ecken des Landkreises gesehen, viele Brände gelöscht und viele Menschen gerettet“, erinnerte Andreas Lenz an bewegte Zeiten und fand, dass jetzt Ersatz beschafft werden musste. Schließlich, so Lenz, habe die Technik entscheidende Fortschritte gemacht. Das neue Fahrzeug sei wendiger, schneller und flexibler, versicherte der stellvertretende Kommandant der Gesamtwehr und versprach, den Gästen der Wehr im Lauf des folgenden „Tags der offenen Tür“ seine Mannschaft vorführen zu lassen, wie das zu verstehen sei.

Mit dabei bei diesem Meilenstein in der Geschichte der Wehr war Klaus Fleck, der das nun abgelöste Drehleiter-Fahrzeug im Jahr 1992 als damaliger Bürgermeister übergeben hatte. Stolz auf das neue Fahrzeug könne nicht nur die Feuerwehr, sondern alle Bürger der Stadt sein, sagte der stellvertretende Bürgermeister Kai Horschig. Denn die Feuerwehr habe ein Gerät erhalten, das sicherlich zu den meisten Einsätzen herangezogen werde.

Natürlich sei die Beschaffung, die übrigens rund zwei Jahre dauerte, kein Schnäppchen gewesen, betonte Horschig. Aber wenn man von einer Betriebszeit von weiteren 25 Jahren ausgehe, dann spreche man von einer Investition von 1,34 Euro pro Bürger und Jahr. „Ich denke“, sagte Horschig, „das sollte uns unsere Sicherheit wert sein.“ Natürlich müsse man in diesen Zeiten übers Sparen nachdenken. Aber an der Sicherheit der Menschen dürfe nicht gerüttelt werden, meinte der Vertreter von Bürgermeister Dirk Harscher und übergab den symbolischen Schlüssel unter dem Beifall der Zuhörer an die neuen Eigentümer des Gefährts.

Christoph Glaisner fand bei allem technischen Fortschritt das Element, das alte und neue Techniken nach wie vor verbinde: „Die Menschen, die diese Geräte bedienen.“ Er dankte all den Menschen, die hinter der Beschaffung stehen, aber vor allem den Männern und Frauen, die zu deren Bedienung gebraucht wurden, sagte der Kreisbrandmeister.

Das anschließende Frühschoppenkonzert der Stadtmusik genossen unter den Gästen unter anderem Kameraden aus Kleinmachnow, deren „Gemeindewehrführer“ Alexander Scholz als Geschenk auch zum 25-jährigen Jubiläum der Partnerschaft zwischen den Wehren einen Feuerlöscher mitgebracht hatte, der als „Kaffeespender“ künftig im Feuerwehrgerätehaus eingesetzt werden wird.

Der Regen hielt sich hartnäckig bis in die Abendstunden. Die Freude der Kinder bei ihren Rundfahrten in Feuerwehrautos konnte das allerdings nicht trüben. Das DRK hielt sie mit Schmink-Kunstwerken, die Jugendwehr mit Wasserspielchen und Zielübungen bei Laune. Ältere Semester durften auf Rundgängen mit Andreas Lenz das Domizil der Wehr unter die Lupe nehmen. Außerdem gab es ein Feuerlöscher-Training, eine Übung der Absturzsicherungsgruppe, Demonstrationen der Leistungsfähigkeit der neuen Leiter und nicht zuletzt Vorführungen der Gruppe, die das Feuerwehrleistungsabzeichen in Silber für die Abteilung Stadt geholt hatte.

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