Schopfheim Mit neuem Kapitän wieder auf Kurs

Hans-Jürgen Hege
Der neue Feuerwehrkommandant Steffen Hofmann (links) mit Bürgermeister Dirk Harscher und den hauptamtlichen Gerätewarten Jan Staib, Thomas Lenz und Julia Blum (es fehlt: Andreas Lenz). Foto: Hans-Jürgen Hege

Feuerwehr: Neuer Kommandant  Steffen Hofmann arbeitet „strukturelle“ Probleme auf

Schopfheim - Rund 230 aktive Feuerwehrleute und rund 100 Jugendliche sowie die Florian-Kids der Abteilungen Wiechs und Kürnberg haben seit sechs Wochen einen neuen Chef: Steffen Hofmann.

Auf ihn ist auch die Stadt nach kurzer Zeit schon richtig stolz. „Der Aufwand, den wir in beiden Runden der Bewerbungsgespräche betrieben haben, und das Warten auf den richtigen Mann hat sich gelohnt. Wir sind froh, ihn zu haben. Er ist gut unterwegs, kommt bei seinen Kameraden gut an und hat schon einiges bewegt“, sagt Bürgermeister Dirk Harscher.

Vieles sei in der kurzen Zeit „schon anders, besser geworden“, freut sich das Stadtoberhaupt. Das sei nicht selbstverständlich. Deshalb habe er es für mehr als angebracht gehalten, den frischen Wind, der mit Hofmanns Amtsantritt „nach schwierigen Zeiten“ zu spüren sei, auch öffentlich kund zu tun. Denn Außenstehende bekämen nur wenig mit von dem, was in der Feuerwehr läuft, so Harscher.

 So seien beispielsweise „größere strukturelle Probleme“ lange Zeit verborgen geblieben, die man jetzt auf- beziehungsweise abarbeite. Unter neuer Leitung habe man Verantwortungen neu verteilt, angefallene Kosten aufgeschlüsselt und sei jetzt dabei, Rechnungen für Einsätze zu schreiben, die eigentlich längst erledigt sein müssten.

Dirk Harscher betonte, dass bei der Stadt finanziell nur wenig von den Dienstleistungen der Wehr ankam, die von Rechts wegen eigemtlich kostenpflichtig gewesen wären.

„Für viele Bürger ist es nicht gerade prickelnd, nach Jahren noch zur Kasse gebeten zu werden“, sagte Ordnungsamtsleiterin Cornelia Claßen beim gestrigen Pressegespräch im Feuerwehrgerätehaus. Konkrete Zahlen wollte sie nicht nennen. Nur so viel: „Der Stadt sei ein „sechsstelliger Betrag“ durch die Lappen gegangen.

 Inzwischen ist das Feuerwehr-Schiff wieder in ruhigem Fahrwasser unterwegs. Der 26-jährige Kapitän hat seine Einarbeitungszeit genutzt, um die Mannschaften, die  Kommandanten in den Teilorten sowie deren Ausstattungen kennenzulernen.

Steffen Hofmann hat Workshops veranstaltet, Abläufe unter die Lupe genommen, mit seinem Team Ziele gesetzt und die Schlagkraft seiner Truppe bereits bei einigen Einsätzen schätzen gelernt.

Der neue Gesamtkommandant lobte dabei vor allem seine hauptamtlich tätigen Mitstreiter Thomas Lenz, Julia Blum und Jan Staib über den grünen Klee. Ihnen sei die schnelle und reibungslose Einarbeitung zu verdanken, sagte er. Und einem ganz besonders: seinem Stellvertreter Andreas Lenz, der „Unglaubliches geleistet“ habe.

Das sah auch der Bürgermeister so. „Ohne Andreas Lenz und ohne seine hauptamtlichen Kollegen wären wir in ein riesiges Loch gerutscht“, versicherte Dirk Harscher.

Steffen Hofmann wies darauf hin, dass die Wehr dabei sei, ein Hygienekonzept zu entwickeln, das der Sorge um die Gesundheit der Feuerwehrleute gerecht werde.  Parallel bereite man die Ersatzbeschaffung eines Löschfahrzeugs vor. Und sein Team tüftle am Feuerwehrbedarfsplan, in dem Themen wie die Planung „Feuerwache West“, die derzeit auf Eis liegt, wieder akut werden sollen.

Die Proben und Übungsabende laufen nach seinen Worten aktuell wieder an, aber leider bleibe dabei die Kameradschaftspflege momentan noch auf der Strecke.

Hofmann betonte, dass er die über 300 Kilometer weite Reise nach Schopfheim zusammen mit seiner Partnerin nicht bereue. Er habe vor Jahren sein Hobby zu seinem Beruf gemacht und freue sich auf die vielen spannenden Aufgaben, die vor ihm und seinem Team liegen.

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