Seitdem Gruner am Werk ist, wandelte sich das Ensemble vom Chörle mit Unterhaltungseffekt zur schillernden Revue-Garde. Mit allem Drum und Dran – bin hin zur stilvollen Gala samt honoriger Kostüme.
Kein Lied, das ohne darstellerisches Beiwerk auskam. So war eine tempo- wie abwechslungsreiche Show geboten. Die Handlung lehnte machte sich über den odernen Internetwahn von Künstlern lustig. Da musste ein Videoclip her, dessen Dreh bis zur Gala beschäftigte.
Zum Blickpunkt gerieten auch die Soloauftritte von Alexandra Kapitz, die mit Heinke Hoffmann das würzige Register „Alt“ besetzt.
Temporeiche Show
Wie sie so dastand und „Romantik“ von Ina Müller schmetterte, schien sie tatsächlich die heimliche Besitzerin des Hamburger Schellfischpostens zu verkörpern. Später wagte sich Kapitz gar an die männlich besetzten Queen-Akkorde.
In Rollen zu schlüpfen, das war ein Anspruch, der bekannte Hits auf die Bühne brachte – wie beispielsweise das „Leichte Gepäck“ einer Stefanie Kloß (Silbermond), das Regnen roter Rosen einer Hildegard Knef und viele mehr. Weiter kamen die Pastorale „Eine Kuh so wie du“ sowie „Sweet Dreams“ von Annie Lennox zu Ehren. Hier wie an anderer Stelle wurde das Publikum von der „szenischen Choreografie“ mitgerissen.
Um das „Galama“ komplett zu machen, fehlten auch Stücke von Kurt Weill, Friedrich Hollaender und Max Raabe nicht. Eine Art französisches Stakkato folgte mit dem Renaissance-Stückchen, und ähnliche Töne näherten sich mit „Rehgehege“, ein Zungenbrecher, der als kollektive Hymne endete.