Schopfheim Musicalabend mit „Old Shatterhands“ Sohn

Markgräfler Tagblatt
Christopher Barker, Sohn von „Old Shatterhand“-Darsteller Lex Barker, bei seinem Auftritt in Schweigmatt. Foto: Gudrun Gehr Foto: Markgräfler Tagblatt

Herbstfest: Außergewöhnliches Kunstprojekt der Michael-Gemeinschaft

Ein außerordentliches Kunstprojekt entstand bei der Michael-Gemeinschaft in Schweigmatt zum diesjährigen Herbstfest.

Von Gudrun Gehr

Schopfheim-Raitbach . Der Theaterregisseur Elias Götte und der Verein „TakepART“ aus Müllheim hatten mit den Schülern der Jugendhilfeeinrichtung über Wochen hinweg ein Theatermusical unter dem Namen „Die Rede des Häuptling Seattle“ einstudiert.

Die Leiterin der Einrichtung, Silke Chalk , ist seit Jahren als Fan im Netzwerk des Abenteuerschriftstellers Karl May anzutreffen und nutzte auch ihre Kontakte in die entsprechende Promi-Szene.

Christopher Barker, Sohn des „Old Shatterhand“-Darstellers Lex Barker, hatte es sich denn auch nicht nehmen lassen, die Veranstaltung zu eröffnen. Ebenfalls fand Jean-Marc Birkholz, Hauptdarsteller der Karl-May-Festspiele in Elspe, den Weg in den kleinen Weiler bei Raitbach. Er trug die Rede eindrucksvoll vor.

In seinem Vorwort freute sich Christopher Barker auf einen „Abend voll Geist und Seele“ mit den Kindern der Michael-Gemeinschaft, die in der Geborgenheit der Einrichtung Werte erlernen, an die sie glauben können.

Der Inhalt des Musicals ist aktueller denn je. Die „Rede des Häuptling Seattle“ entstand als früh-ökologische Vision im Jahr 1855, als der Indianerstamm der Duwamish auf Geheiß des US-Präsidenten in ein Reservat ziehen sollte.

Seattle warnte, dass der weiße Mann seine Umwelt im Grunde nicht wahrnimmt. „Die Erde gehört nicht den Menschen, der Mensch gehört zur Erde. Alles ist miteinander verbunden. Was die Erde befällt, befällt auch die Söhne der Erde“, so seine prophetischen Worte, die Jean-Marc Birkholz eindrucksvoll wiedergab.

Die 26 Kinder und Jugendliche des Ensembles hatten mit Elias Götte ein Gesamtkunstwerk rund um die Rede entwickelt, in welchem sie tanzten, sangen und eine Vorstellung mit dem Flug leichter bunter Tüchern präsentierten. Sie zeigten das Geräusch des Windes anhand sich reibender Handflächen.

Die jungen Darsteller hatten mit ihrem Regisseur ebenfalls einen Stabtanz und ein Trommelstück entwickelt, brillant präsentiert mit Boomwhackers, unterschiedlich langen Kunststoffröhren. Auch Darstellungen einzelner Schüler begeisterten die Gäste: Ein junger Rap-Tänzer, das Geigenspiel und ein berührend vorgesungenes Stück auf arabisch einer Jugendlichen gingen zu Herzen.

Die Begeisterung des Publikums zeigte sich nach einer Stunde Programm in lang anhaltendem Applaus.

Im Anschluß an das Musical fand ein geselliges Abendessen statt. Stargast Christopher Barker, ausgebildeter Sänger und Schauspieler, hatte noch eine kleine Überraschung parat: Mit beeindruckender Bariton-Stimme sang er a capella den Klassiker von Frank Sinatra, „My way“ und „Summertime“ aus der Oper „Porgy und Bess“ von George Gershwin.

In der Jugendhilfeeinrichtung Michael-Gemeinschaft und der integrierten Kaspar-Hauser-Schule finden Kinder und Jugendliche bei familiären Krisen, Entwicklungs- und Schulschwierigkeiten Unterstützung und Hilfe. Integriert ist die Kaspar-Hauser-Schule für Erziehungshilfe, die Kinder aufnimmt, die im vollstationären Bereich der Einrichtung wohnen oder die das Angebot der sozialpädagogischen Gruppenarbeit im Rahmen der Jugendhilfe wahrnehmen. Auch erfolgt hier die Inobhutnahme der UMA, der Unbegleiteten Minderjährigen Ausländer aus Kriegs- oder Krisengebieten. Weiteres im Netz unter www.michael-gemeinschaft.de.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading