Schopfheim Musikalische Wunderkerzen gezündet

Markgräfler Tagblatt
Das Gesangstrio K 24 (Mitte) unterhielt mit Trompetenduo (links) und Klaviertalenten (rechts). Foto: Ines Bode Foto: Markgräfler Tagblatt

„K 24“: Beifallsstürme der Zuhörer: Beliebtes Benefizkonzert in St. Agathe

Schopfheim (ib). Vielerorts ist es Tradition, die schönste Zeit im Jahr gemeinschaftlich zu verbringen, und Kirchen bilden beliebte Anlaufstellen – entsprechend voll war es in St. Agathe anlässlich des „K 24“-Konzerts.

Knapper Name - breite Darbietung, so ließe sich die Vorstellung bilanzieren. Eingeladen hatte erneut die Kürnberger Gesangstroika Michael Schmidt, Josh Bauer und Florian Lüttner, wiederum flankiert vom Trompetenduo Benjamin Brenzinger und Jürgen Trefzer (Fahrnau). Komplettiert wurden die Akteure von den Klaviertalenten Jennifer Sander (Maulburg) und Lukas Strittmatter (Kürnberg).

Die homogene Besetzung zog ein empathisches Publikum an, darunter Stammgäste. Dies war daran erkennbar, dass Titel, kaum angekündigt, sacht im Fankreis angestimmt wurden. So bei „Kumbayah my Lord“, ad hoc repetiert von kollektivem Spiritual-Chor.

Sakrales Liedgut stand auf dem Programm, ebenso festliche Weisen und deutsche Weihnachtsklassiker. Auch bei „Leise rieselt der Schnee“ oder „Es ist für uns eine Zeit angekommen“ ließen sich Anwesende gern anstecken, andere indes gebannt lauschten.

Lieder mit eigenem Stempel versehen

Das Trio beeindruckte mit ausgefeiltem Satzgesang und Soloeinlagen. Perfektioniert wurden Stücke mittels Dynamik, starke und schwache Sequenzen setzten Akzente. Mit eigenem Stempel versahen die Sänger „Red is the rose“, samtweich interpretiert, den typischen Tenor Irlands treffend. Gleiches galt für den Chartstürmer „Perfekt“, ein Titel, den wie so oft winterlich-glitzerne Bilder umgeben.

„Wir wollten was Modernes machen“, tat Sprecher Schmidt kund. Daran erinnern, dass mit Feiertagen auch traurige Aspekte einhergehen, wollte man mit dem Gabalier-Song „Amoi seg ma uns wieda“ - sensibel interpretiert.

Diese Komponente kam auch bei der linken Flanke zum Tragen. Die Trompetenkünste Brenzingers und Trefzers wurden nicht minder hörbar beklatscht. Mit Bach traf das Duo voll den Nerv, vorgetragen wurden Marsch und Minuetto, gefolgt von „Wave“ - eine Partitur der Ära, als das gute alte Knopfradio Hörgewohnheiten dominierte.

Den guten alten Jazztrompeter Clifford Brown (wobei der jung starb, auf dem Weg zum Konzert) holten die exzellenten Bläser gar mit „Stardust“ musikalisch in St. Agathe. Ihren Lohn holten sie sich mit gemütlichem Bethlehem-Jazz, der schlichtweg Begeisterung auslöste. Beifallsstürme sicherten sich weiter die Pianisten, einzeln auftretend, pianistische Wunderkerzen zündend. Strittmatter oblag die honorige Eröffnung, der er das melodische „Una Mattina“ und „Read All About It“ anstellte – selbst ohne Gesang aussagekräftig. Jennifer Sander bewies ihrerseits anspruchsvolle Virtuosität, etwa mit Mozart, einer Krippen-Arie von Bach plus Aschenbrödel-Ohrwurm.

Beide Pianisten spielten Stücke mit musischem Leitfaden, der Hörer rasch in Bann zog. Worte zum Nachdenken sprach Bauer, der geistreich Bilanz zog, „Wahrheit wird nun Fake genannt“. Den Schluss bildete eine frohe Botschaft: Der Erlös kommt dem Sozialfond Fahrnau zugute.

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