Wo sonst am Fasnachtssonntag bunte Gestalten und aufwendige Wagen durch die Straßen ziehen, herrschte zum Leidwesen von vielen, die an diesem Tag nur allzu gern der Narretei gehuldigt hätten, eine mittlerweile fast schon gewohnte, aber immer gespenstischer anmutende Ruhe. Statt auf einen vielgestaltigen Narrenwurm fiel der Blick auf eine wie ausgestorben wirkende Innenstadt. Größer hätte der Kontrast zum ungezwungenen, ausgelassenen Fasnachtstreiben der vergangenen Jahre und Jahrzehnte nicht sein können.
Da half auch das diesjährige Motto der notgedrungen mehr als schmalen Fasnachtskampagne der Schopfheimer Narren – „Sei nit muff, zieh d`Maske uf“ – nicht viel. Denn selbst mit einer in diesen Tagen denkbaren Doppel-Bemaskung wäre kein Narr gegen die fiese Virus-Bedrohung angekommen, die zum ersten Mal seit Jahrzehnten keinen Fasnachtsumzug in der Markgrafenstadt zuließ.