Schopfheim „Nehmen Verantwortung ernst“

Petra Martin

Coronavirus: Rathaus, Stadtbibliothek, JuZ, Spiel-, Bolz- und Sportplätze sind ab Dienstag geschlossen

Schopfheim -  Die Stadt ergreift weitere Schritte, um mit dazu beizutragen, die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. So sind ab Dienstag alle Rathäuser geschlossen. Dies kündigte Bürgermeister Harscher an. Nach dessen Wissensstand (Montag: 15.30 Uhr) gibt es bislang in Schopfheim noch keinen nachgewiesenen Coronakrankheitsfall.

Die Stadt will, dass das so bleibt und trifft weitere Schritte: Auch die Stadtbibliothek ist von heute an geschlossen, das Jugendzentrum (JuZ) ist bereits dicht. Auch die Spielplätze, Bolzplätze, Sportplätze und die Skateranlage sind von heute an „zum Eindämmen des Virus’“ geschlossen.

Damit soll verhindert werden, dass Kinder und Jugendliche, die von heute an bis Ostern keine Schule mehr haben, sich auf den diversen Plätzen treffen. „Wir nehmen unsere Verantwortung ernst“, betonte Bürgermeister Harscher. Es gelte, Zusammenkünfte zu verhindern. So dürften in der Öffentlichkeit nicht mehr als fünf Personen in der Gruppe zusammensein. Im übrigen seien alle Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen nicht mehr gestattet.

Für die Schließung der Rathäuser für den Besucherverkehr bittet Harscher um Verständnis. In dringenden Fällen könnten sich die Bürger telefonisch an die Mitarbeiter wenden.

Auch Schulen und Kindergärten haben von heute an ihre Pforten dicht. Auf der Homepage der Stadt wird über die drei geplanten Notgruppen zur Kinderbetreuung informiert, wobei diejenige für Kinder unter drei Jahren in der Kita Hintermatt sein soll.

In der Kita am Marktplatz (jetzt: bei der Max-Metzger-Schule) und in der Kita in Langenau sollen – in jeweils kleinen Gruppen – die über Dreijährigen unterkommen. Diese Notgruppen hätten von 7.30 bis 13.30 Uhr geöffnet (wie die verlässliche Öffnungszeit, kein Ganztagsbetrieb).

Doch die Zulassung ist strikt reglementiert. Nur Eltern, die in relevanten Berufsgruppen tätig sind oder Alleinerziehende können bei Vorlage einer Bescheinigung durch den Arbeitgeber möglicherweise ihre Kinder dort unterbringen. Für die Unterbringung von Schülern bis zur sechsten Klasse seien die Schulen selbst verantwortlich.

Bürgermeister Harscher teilte mit, dass er nach dem Vorbild Österreichs persönlich für noch weit drastischere und „zielführendere Maßnahmen“ sei. Läden- und Gaststättenschließungen und eine Ausgangssperre seien durchaus erwägenswerte Mittel, um zu erreichen, dass sich das Risiko der Ansteckung minimiere.

Er wünsche sich, so Harscher, dass Berlin beziehungsweise Stuttgart deshalb zu härteren Maßnahmen greifen würden. „Ich fordere ganz klar weitere Schritte.“

Der täglich tagende Krisenstab der Stadt mache sich darüber Gedanken. „Wir sind gut aufgestellt“, so Harscher. Gedanken müsse man sich indes noch machen, ob der verkaufsoffene Sonntag des Gewerbevereins am 3. Mai und das parallel zur abgesagten Fußball-EM geplante Städtlifest der Vereine tatsächlich über die Bühne gehen können.

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