Schopfheim Neue Chance für Jugend-Projekte

Petra Martin
Im Jugendzentrum laufen die Fäden für die Zukunftswerkstatt zusammen. Foto: Petra Martin

Zukunftswerkstatt: Wie Jugendliche in Schopfheim an der politischen Arbeit partizipieren können.

Schopfheim - Für Jugendliche in Schopfheim gibt es etliche Möglichkeiten, sich politisch zu betätigen. So können sie sich zur Wahl aufstellen und ins Jugendparlament der Stadt wählen lassen. Bei der bevorstehenden Kommunalwahl dürfen Jugendliche von 16 Jahren an wählen. Auch in der Schülermitverwaltung können sie ihre Interessen vertreten.

Aber auch für ganz konkrete Projekte können sich Jugendliche einsetzen, zum Beispiel um neue Aufenthaltsorte in der Stadt zu schaffen oder die bestehenden Einrichtungen zu verbessern. Doch wie können Jugendliche solche Ziele erreichen? Oftmals stehen sie mit ihren Wünschen alleine da.

In Schopfheim soll sich das ändern. Im Herbst - ein genauer Termin steht noch nicht fest - wird eine Zukunftswerkstatt eingerichtet - Jugendliche können hier all ihre Wünsche und Pläne einbringen, und zwar unabhängig davon, ob diese dann auch tatsächlich umsetzbar sind oder nicht.

„Die Zukunftswerkstatt besteht aus drei Terminen“, sagt Initiator Dietmar Hermann, Vorsitzender des Vereins Kinder- und Jugendinitiative Schopfheim („Juks“), und lange Jahre Stadtjugendreferent. „Beim ersten Termin können die Jugendlichen sagen, was nicht in Ordnung ist, wo es hakt in der Stadt.“

Beim zweiten Termin würden völlig frei Ideen, Wünsche und Fantasien für eine jugendfreundlichere Stadt gesammelt, gleich ob sie machbar oder finanzierbar seien – Brainstorming also. Beim dritten Termin werden konkrete Projekte aufgelistet. „Juks“ werde sich dann Unterstützer, Fürsprecher und Förderer suchen, die mithelfen wollen, von den Jugendlichen gewünschte Projekte zu realisieren.

Deshalb hat ein fünfköpfiges Gremium um Dietmar Hermann und Cornelia Domaschke, stellvertretende „Juks“-Vorsitzende, ein Schreiben erarbeitet, das an die Schulsozialarbeiter und Fraktionen gerichtet ist, mit der Bitte, so viele Jugendliche wie möglich zu mobilisieren, die in der Zukunftswerkstatt mitarbeiten wollen. Denn oft hätten Jugendliche Ideen, seien aber vielleicht nur zu zweit oder wüssten nicht, wie sie vorgehen oder an wen sie sich wenden können, um die Idee umzusetzen.

Die Zukunftswerkstatt biete den Jugendlichen den Rahmen, die Möglichkeit und die Ansprechpartner, die es braucht, bis ein Vorhaben in die Tat umgesetzt ist. Viele Jugendliche hätten vielleicht schon mal angefangen, ein Projekt anzugehen, doch es sei nicht oder zu langsam vorangegangen. Mit Hilfe der vernetzten Ansprechpartner in der Zukunftswerkstatt könnten Dinge leichter und effizienter gelöst werden. „Juks“ sehe sich hier in der Vermittlerrolle.

Vor einigen Jahren fand erstmals eine Zukunftswerkstatt seitens des JuZ statt. Mit nachhaltigem Erfolg, wie Hermann und Domaschke verdeutlichen, denn sowohl das Jugendparlament als auch der „Juks“-Verein selbst seien aus dieser Arbeit hervorgegangen. Auch der Grillplatz an der Wiese und der neue Skaterplatz seien erfolgreiche Projekte, die in Zusammenarbeit mit Jugendlichen entstanden seien.

Diese könnten nun fortgeführt werden; ein Unterstand für den Skaterplatz bedeute für manche vielleicht eine Banalität, aber er sei notwendig. „Man braucht Leute, die dran bleiben“, meint Domaschke. „Wir wollen die Jugendlichen beim Dranbleiben unterstützen.“ Dies gilt auch für ganz neue Vorhaben, etwa für die Gestaltung der Jugendarbeit auf dem geplanten Campus. Eine Idee sei zum Beispiel die Einrichtung eines Schülercafés, macht Hermann schon mal einen Vorschlag. Auch für Erwachsene „sei es cool“, zusammen mit Jugendlichen etwas zu entwickeln, unterstreicht Domaschke. Die Ideen der Jungen und die Erfahrung der Alten – es handele sich um generationenübergreifende Arbeit innerhalb einer Stadt, die da Früchte tragen könnte. „Die Arbeit in der Zukunftswerkstatt stärkt das Selbstvertrauen“, wirbt Hermann für die Teilnahme.

Weitere Informationen: Jugendliche, die mitmachen wollen, melden sich im JuZ in der Hebelstraße 13 (Tel. 07622/640 90).

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