Bürgermeisterwahl: Amtsinhaber verzichtet auf eine erneute Kandidatur / Mehrere berufliche Angebote
Christof Nitz macht Schluss: „Ich stehe für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung“. Mit diesen Worten gab der Amtsinhaber am Donnerstag seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur bei der Bürgermeisterwahl im Herbst bekannt.
Von Werner Müller
Schopfheim . Die Entscheidung habe er bereits „Ende des letzten Jahres“ gefällt, teilte das Stadtoberhaupt gestern im Rathaus mit. Er habe viele Gespräche geführt und Für und Wider lange abgewogen. Nach insgesamt 25 Jahren als Bürgermeister – neun in Ballrechten-Dottingen, 16 in Schopfheim – sei er jedoch zum Entschluss gekommen, noch einmal etwas Neues anzufangen.
Zwar habe er einerseits gemeinsam mit dem Gemeinderat in den vergangenen Jahren schon ein paar Großprojekte anstoßen können (Uehlin-Areal, Schulcampus, Wohnungsbau), deren Früchte er auch noch gerne geerntet hätte. Andererseits seien die vergangenen 25 Jahren auch „nicht spurlos“ an ihm vorbeigegangen. Vor allem die Art und Weise, wie man in der Kommunalpolitik und in der Öffentlichkeit miteinander umgehe, könne und wolle er nicht mehr länger mitmachen. Der gesellschaftliche Wandel hin zu viel mehr Egoismus bereite ihm Sorgen. Den Beruf des Bürgermeisters halte er nach wie vor für großartig. Doch mittlerweile frage er sich, ob dieser Beruf noch der gleiche sei wie vor 25 Jahren. Nitz: „Der Umgang miteinander ist es jedenfalls nicht mehr der gleiche.“
Er habe eine Zeitlang das Gefühl gehabt, dass sich im Gemeinderat ein gewisses Einvernehmen herausgebildet habe. Dem sei offenbar aber nicht so, wie nicht zuletzt die beiden jetzt schon bekannten Kandidaturen bewiesen. Seine Entscheidung sei jedoch schon vorher festgestanden, so Nitz. Er fühle sich im Nachhinein darin allerdings bestärkt.
Die Stadträte und Mitarbeiter der Stadtverwaltung informierte der Bürgermeister am Donnerstag über seinen Entschluss. Die CDU-Fraktion wisse schon etwas länger Bescheid, erklärte er.
Trotz des Verzichts auf eine weitere Kandidatur werde er sich bis zum Ablauf seiner Amtszeit am 1. Januar 2019 „mit Volldampf“ für die Stadt einsetzen, so Christof Nitz, der auch den Vorsitz des Gemeindewahlausschusses übernimmt. Mit Blick auf die Bürgermeisterwahl, die voraussichtlich am 7. Oktober über die Bühne geht, hofft der Amstinhaber auf ein „breites Kandidatenfeld“. Die Bewerbungsfrist dauert, sofern der Gemeinderat dies beschließt, aller Voraussicht nach von 27. Juli bis 10. September.
Was Christof Nitz selbst nach Ablauf seiner Schopfheimer Amtszeit beruflich machen wird, steht noch nicht fest. „Ich habe mehrere Angebote“, so der amtierende Bürgermeister. Er wolle auf jeden Fall „nicht Rosen züchten im Garten“. Ob er auch in Zukunft als normaler Bürger in Schopfheim wohnen bleibt, hänge von seiner künftigen Tätigkeit ab.
