Schopfheim Nur Schülern macht „Sabine“ Freude

Werner Müller und Oliver Wilbers

Orkantief: Feuerwehr muss umgestürzte Bäume beiseite räumen / Drei Schulen machen dicht

Schopfheim  - Von wegen „gar hold und tugendhaft“: Das Frauenzimmer, das gestern über die Markgrafenstadt hinwegbrauste, hatte mit dem „Sabinchen“ aus dem alten Volkslied lediglich den Namen gemein – allerdings nicht in dessen Verniedlichungsform.

Tatsächlich erwies sich das Orkantief „Sabine“ als ziemliche Furie, die fauchte und ihre Krallen zeigte – zum Glück aber keine wirklich schweren Schäden anrichtete.

Immerhin: die Feuerwehr brachte das stürmische Persönchen dann doch ins Schwitzen. „Wir mussten gleich am frühen Morgen wegen ein paar umgestürzter Bäume ausrücken“, berichtete der kommissarische Gesamtkommandant Andreas Lenz auf Nachfrage.

Tanne treißt Straßenlaterne mit sich

An der Ecke Himmelreich-/Roggenbachstraße hatte der Sturm eine große Tanne zu Fall gebracht. Diese riss dabei auch eine Straßenlaterne mit sich und begrub einen Teil eines Gartenzauns unter sich. Zum Glück fiel die Tanne nicht auf die nahegelegenen Gleise der Regio-S-Bahn.

Das drohte indes gegen Mittag am Bahnhof in Fahrnau, wo eine – im wahrsten Sinne des Wortes – windschiefe Tanne auf die Bahnstrecke zu stürzen drohte. Die Feuerwehr griff auch in diesem Fall zur Motorsäge, ehe sie schnurstracks zum Marktplatz eilte, um dort heruntergefallene Dachziegel von der Hauptstraße zu fegen.

In der Grienmatt hielt ein Baum der Wucht des Sturms ebenso wenig stand wie ein Bauzaun. In den späteren Vormittagsstunden mussten die Feuerwehrleute zudem im Bereich zwischen Raitbach und Gersbach geknickte Bäume von der Straße schaffen.

Sabine verschafft "sturmfrei"

Im Gegensatz zur Feuerwehr waren Schüler gestern auf „Sabine“ eher gut zu sprechen, fiel für viele von ihnen doch der Unterricht aus. Das Kultusministerium hatte eine offizielle Warnung an alle Schulen herausgegeben. In dieser hieß es: „Falls der Weg zur Schule aufgrund extremer Wetterlagen vor Ort nicht zumutbar ist, können Eltern ihr Kind vom Unterricht befreien lassen.“

Die Friedrich-Ebert-Gemeinschaftschule schloss denn auch ihre Pforten. Die Freie Waldorfschule und die Grundschule Fahrnau verzichteten ebenfalls auf regulären Unterricht. Die Anmeldungen für die Schulanfänger fanden dennoch statt. Am heutigen findet der Unterricht wieder regulär statt.

An der Dr.-Max-Metzger Schule, der Grundschule Langenau, der Christlichen Schule und am Theodor-Heuss Gymnasium (THG) hingegen gab es keinen unterrichtsfreien Tag. Sie alle hatten den Eltern die Entscheidung überlassen, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken wollen. Die Erziehungsberechtigten durften ihre Kinder entschuldigen, falls ihnen der Schulweg nicht sicher genug erschien.

Tatsächlich stand im Sekretariat des THG das Telefon gestern seit dem frühen Morgen nicht mehr still, weil zahlreiche Eltern ihre Kinder abmeldeten. So kam es zum Beispiel, dass in einer Klasse in der ersten Stunde gerade mal ein Schüler an seinem Platz saß.

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