Schopfheim „Ökologischer Kurswechsel“

Heiner Fabry
Die neue Doppelspitze des Ortsverbands der Grünen: Michael Straub und Sebastian Prigge (von links). Foto: Heiner Fabry

Grüne: Michael Straub und Sebastian Prigge sind die Vorsitzenden des Ortsverbands.

Schopfheim - Wie schon angekündigt, traten Sabine Imping und Roland Matzker nach Ablauf ihrer zweijährigen Amtsperiode nicht zur Wiederwahl für den Vorsitz des Ortsverbandes von Bündnis 90 / Die Grünen an.

Als neue Vorsitzende wurden Michael Straub und Sebastian Prigge gewählt. Da sich keine Kandidatin für das Amt der Vorsitzenden des Vorstands fand, musste der Ortsverband von einer paritätischen Besetzung des Amtes (eine Frau und ein Mann) abrücken.

In einem Impulsreferat blickte Roland Matzker auf die letzten beiden Jahre zurück und formulierte die Anforderungen an die neuen Gemeinderatskandidaten für die kommende Amtsperiode. Einleitend ging er auf die Situation ein, dass in Umfragen die Grünen auf Bundesebene erstmalig den ersten Rang vor der CDU eingenommen haben.

„Mit Umsicht und Demut“

Das sei nicht nur ein Grund zur Freude, sondern die Grünen müssten auch damit rechnen, dass die Anspruchshaltung in der Partei wachsen werde. Es gelte jetzt, die Grundforderungen der Partei mit Umsicht und Demut weiter zu verfolgen.

Die Leitlinien der Politik für Schopfheim seien bei einer Klausur im Herbst 2017 definiert worden, und diese Leitlinien gelten inhaltlich bis heute, führte Roland Matzker aus. Dabei seien vier Themen entscheidend.

Um nachhaltige Potenziale in und um Schopfheim entwickeln und entfalten zu können, brauche es Begegnung, Austausch und eine aktive Bürgerbeteiligung, bevor die Maßnahmen in Planfeststellungsverfahren festgeschrieben seien.

Bei der Kulturentwicklung werde es nur zieldienliche Lösungen geben, wenn eine Begegnung und ein Austausch zwischen allen Kulturgemeinschaften in der Stadt etabliert werde. Zu den Aufgaben, die in der Stadt Schopfheim noch bewältigt werden müssen, legte Matzker den Aspekt auf die noch unzureichende Einbindung der Menschen, vor allem der hier lebenden Jugendlichen, Familien und Senioren, in die Möglichkeit, ihre Potenziale gemeinschaftlich zu entfalten. Viele Entwicklungen liefen gut, seien jedoch in ihrer Gesamtheit zu kurz gedacht.

Die Bauentwicklung in der Stadt sei nicht immer nachvollziehbar, die angestrebte Elternunterstützung finde nur in den Broschüren statt, wenn sich ein Grün- und Wohnraumkonzept nur in den Alternativen Kirschlorbeer, Schotter und Pool erschöpfe, könne nicht von einem wirklichen Konzept gesprochen werden.

Große Sorgen machte sich Matzker hinsichtlich der Haushalts- und Finanzplanung. Der „Campus“ – ursprünglich auf zehn Millionen Euro veranschlagt, werde jetzt auf Kosten von 30 Millionen Euro geschätzt. „Wenn hier nicht sorgsam geplant und entschieden wird, legen uns solche Projekte an ein Gängelband, das viele andere sinnvolle Investitionen verhindern kann.“

Die wichtigste Forderung des scheidenden Vorsitzenden betraf aber den ökologischen Kurswechsel. Um den einzuleiten, werde in Schopfheim der Aufbau einer neuen Beziehungskultur notwendig. Einer Beziehungskultur, die durch ein Aufeinanderzugehen geprägt sein sollte und die alle Menschen in der Stadt mit einbeziehe. „Ökologie muss im Großen gedacht und im Kleinen gemacht werden“, forderte Matzker.

Nach den Wahlen führte Michael Straub die Hauptversammlung weiter. Den Wahlkampf mit seiner Plakataktion, der den Grünen zu sechs Gemeinderatsmandaten verholfen hatte, wertete Straub als sehr gut. Er fragte Kandidaten nach einer persönlichen Stellungnahme, wie sie den Wahlkampf erlebt hatten.

Spannender Wahlkampf

Übereinstimmend berichteten die Kandidaten, dass sie die Aktivitäten am Wahlstand auf dem Marktplatz als sehr spannend erlebt hatten und erstaunt über das große politische Interesse ihrer Gesprächspartner gewesen waren. Alle gewählten Kandidaten freuten sich auf die neuen Aufgaben, die jetzt auf sie zukommen.

Michael Straub erklärte, dass sich der neue Gemeinderat am 15. Juli konstituiert. Die erste Gemeinderatssitzung soll dann am 16. Juli stattfinden. Er bedankte sich bei den scheidenden Ortsverbandsvorsitzenden für ihre „großartige Arbeit“ der letzten beiden Jahre.

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