Schopfheim Ohne Druck und ohne Noten

Hans-Jürgen Hege
Projektleiter Thomas Haug erhielt einen Preis und stellte beim „Tag der offenen Tür“ in der Schopfheimer Friedrich-Ebert-Gemeinschaftsschule naturwissenschaftlichen Unterricht vor. Foto: Hans-Jürgen Hege

Tag der offenen Tür: Friedrich-Ebert-Gemeinschaftsschule in Schopfheim stellt sich vor

Mach das Beste aus dir, etwas Besseres kannst du nicht tun“, zitierte die Friedrich-Ebert-Gesamtschule in Schopfheim jüngst den amerikanischen Schriftsteller Ralph Waldo Emerson und bat damit zur Informationsrunde ins Schulgebäude.

Am „Tag der offenen Tür“ standen die Türen zu Klassenzimmern, Projekträumen, Aula und Verpflegungsräumen weit offen für alle Interessenten, für ehemalige, für aktuelle und für künftige Schüler sowie deren Eltern. Denen war nicht nur ein Blick hinter die Kulissen erlaubt, sondern sie durften das Kollegium um die Rektorin Klaudia Droste-Acocella durften mit Fragen löchern.

Dabei kommt Eltern wie Schülern das ausgewogene Angebot einer Gemeinschaftsschule auf drei „Niveau-Ebenen“ entgegen: „grundlegendes Niveau (Ziel Hauptschulabschluss), mittleres Niveau (Ziel Realschulabschluss) und erweitertes Niveau mit dem Ziel, den reibungslosen Übergang aus Klasse zehn in ein allgemeinbildendes oder berufliches Gymnasium zu meistern.

Dazu findet „Lernen“ in komplett anderer als der bisher gewohnten Umgebung statt. Die Schüler erleben unter anderem „rhythmisierte Ganztage“ mit einer gemeinsam gestalteten Mittagspause. Sie finden in jedem Fach „individuell abgestimmte Lernangebote auf der am besten geeigneten Niveaustufe, werden dabei permanent gecoacht, bekommen Noten normalerweise erst im Abschlussjahr, bleiben nicht „sitzen“, erhalten Lernentwicklungsberichte und müssen sich ohne Druck erst in Klasse acht oder neun für den von ihnen angestrebten Schulabschluss entscheiden.

Wie das über die Bühne geht, wurde in Theorie und Praxis vorgeführt. Beim „Tag der offenen Tür“ gab es Schulhausführungen, Vorführungen in Technik, Werken, Sport und Musik. Präsentiert wurden das Friedrich-Ebert-Schultheater (FEST), der TAF (Trainings-, Auszeit- und Förderraum), Sprachlernmodelle, das Campus-Modell, Themen rund um Naturwissenschaften, Inklusion und Schulsozialarbeit.

Das Prinzip der Gemeinschaftsschule wurde am Unterrichtsfach Mathematik erläutert, sodass am Ende wohl kaum mehr Fragen offenblieben bei den zahlreichen Gästen, die das Angebot gerne und ausgiebig nutzten.

Ein Angebot der Schule erhielt sogar kürzlich einen Preis. „Nix wie raus!“ hat sich die „Jungsgruppe“ auf die Fahne geschrieben: Ihre Mitglieder sind jeden Dienstagnachmittag „bei fast jedem Wetter“ für zwei Stunden außerhalb des Schulgeländes mit dem Projektverantwortlichen Thomas Haug unterwegs, um die nähere Umgebung zu erkunden, Wälder, Wiesen, Flüsse und Bäche unter die Lupe zu nehmen und so „außerhalb der Komfortzone gemeinsam neue Erfahrungen zu machen“.

Die Idee, die Natur besser verstehen zu lernen, wurde prämiert: Der Schopfheimer Bürgermeister Dirk Harscher überreichte Schulsozialarbeiter Thomas Haug im Rahmen des Sonderwettbewerbs „Soziale Natur – Natur für alle“ als offizielles Projekt der UN-Dekade „Biologische Vielfalt“ Urkunde und Pokal des Kultusministeriums.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading