Schopfheim Opernabend mit furiosem Finale

Hans-Jürgen Hege

„Die Nacht der fünf Tenöre“: „Funiculi, Funicula“ - Denkwürdiges Konzert in der Stadthalle.

Schopfheim - Fünf gestandene Mannsbilder, eine bezaubernde Frau, ein mit allen Wassern gewaschener „Maestro“ und ein grandioses Streichorchester waren unterm Kupferdach Gastgeber einer beschwingten Safari durch eine Welt, in der Genies wie Verdi, Puccini oder Strauss Musikgeschichte auf Notenblätter schrieben und mit ihren Werken das Leben der Menschen nachhaltig prägten.

„Fünf Tenöre“ mischten das Publikum auf, sanft und einfühlsam begleitet von den „Plovdiver Symphonikern“ unter der Leitung des bulgarischen Maestros Nayden Todorov, den John Lord als Mitglied der Hardrock-Formation „Deep Purple“ als „phantastischen jungen Mann“ lobte und der 2010 mit dem „Nussknacker“ ein erfolgreiches Debüt an der Volksoper in Wien feierte.

Stimmgewaltige Tenöre

Siebte im Bunde eines beeindruckend hochklassigen Star-Ensembles mit den stimmgewaltigen Tenören Vincenzo Sanso, Luigi Frattola, Daniel Damjanov, Emil Pavlov und Orfeo Zanetti war die Mönchengladbacherin Andrea Hörkens, die sich ihre musikalischen Sporen mit Auftritten als Gilda in „Rigoletto“, als Violetta in „La Traviata“, als Pamina in der „Zauberflöte“ sowie als Csardasfürstin auf namhaften Bühnen in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Weißrussland verdiente und den Klang ihres Namens mit geistlichen Liedern und Arien festigte und sich nicht zuletzt wegen ihres fundierten Wissens um die Geschichten hinter den Geschichten von Komponisten und Interpreten längst zum Publikumsliebling bei Opernfestspielen mauserte.

In Schopfheims guter Stube wusste sie das Publikum mit diesen Geschichten ebenso zu begeistern wie mit ihren musikalischen Beiträgen „Vissi d’Arte“ aus Puccinis Oper „Tosca“ oder der La Boheme-Arie „Si, mi chiamano Mimi“ von Rossini sowie als sechstes Mitglied des Tenor-Quintetts im Ohrwurm „Brindisi“ aus „La Traviata“, mit dem Teil eins nach Soloauftritten der Herren um ihren Spaßmacher Vincenzo Sanso, der gut und gern den „Paten“ einer sizilianischen Sippe hätte abgeben können, zu Ende ging.

Opernland Italien

Den musikalischen Rahmen dieses wundervollen, in jeder Beziehung denkwürdigen Konzertabends in der Stadthalle bestimmte das klassische Opernland Italien und da vor allem die Städte Florenz und Neapel, in denen sich die meisten der Komponisten ihrer Zeit die Klinke in die Hand gaben, weil es für Künstler im wahrsten Sinne des Wortes zum guten Ton gehörte, diese „Klinke“ irgendwann im Leben das eine oder andere Mal gedrückt zu haben.

Um das „Belcanto“, den „schönen Gesang“, drehte sich alles an der italienischen Oper, die eng verbunden ist mit den Herren Rossini, Verdi oder Puccini und in der Romantik neben zeitkritischen Tönen, Freundschaft und Liebe das Bühnenbild, Melodien und Texte bestimmten. In Schopfheim kamen solche „Bilder“ zum Ausdruck unter anderem in der „Serenata Toselli“, in „La Danza“ oder „Mattinata“. Und sie gipfelten im schwungvollen Finale, das Verdis „La donna e mobile“ aus Verdis Oper „Rigoletto“, der „Radetzky Marsch“ von Johann Strauss und schließlich ein unglaublich fulminantes „Funiculi, Funicula“ aus der Feder von Denza, mit dem sich die fünf Tenöre zusammen mit ihrer Moderatorin und dem erstklassigen Orchester ganz sicher für weitere Projekte dieser Art in der Markgrafenstadt empfahlen oder besser aufdrängten.

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