Schopfheim „Paradebeispiel für nachhaltiges Bauen“

Werner Müller

Architektur: Supermarkt aus Holz: Thomas Kuri kassiert für sein Werk viel Lob

Schopfheim -  Gut Holz: Mit dem traditionellen Keglergruß hat nichts zu tun, was Thomas Kuri derzeit von allen Seiten zu hören bekommt. Der Schopfheimer Architekt kassiert vielmehr reihum dickes Lob für einen Supermarkt der Superlative, den er entworfen und geplant hat – und zwar einen aus Holz.

Die 800 Quadratmeter große Filiale der „Beckesepp“-Märkte steht in Sölden bei Freiburg. Das neun Meter hohe, mit einem geschwungenen Dach versehene Bauwerk ist der „erste Holzbau-Lebensmittelmarkt in der Region“ überhaupt, wie die Initiative Ingenieur Holzbau auf ihrer Homepage schwärmt und das Projekt sogar zu einem „Paradebeispiel für nachhaltiges gewerbliches Bauen“ erklärt.

„Oberhalb der Bodenplatte aus Beton und der Fensterfront aus Glas besteht der Edeka-Markt ausschließlich aus Holz“, bestätigt Thomas Kuri. Zum Einsatz kamen nach seinen Worten ausschließlich heimische Gehölze – Weißtannen und Fichten aus dem Nordschwarzwald. „Die sind nicht nur klimastabil, sondern stellen auch nachwachsenden Rohstoff aus der Region dar“, so Kuri.

Und nicht nur das: Die 800 Kubikmeter Holz für den Lebensmittelmarkt binden langfristig 800 Tonnen CO2. Trotz seiner Größe habe der Lebensmittelmarkt somit tatsächlich einen vergleichsweise kleinen ökologischen Fußabdruck, freut sich der Architekt.

Gemeinsam mit dem Bauherren trieben es Planer und Handwerker mit der Nachhaltigkeit sogar ein bisschen auf die Spitze: Zur Befestigung der hölzernen Dreischichtplatten im Inneren verwendeten sie selbst produzierte Holznägel.

„Unser Ziel war es, ein Gebäude zu schaffen, das den heutigen Ansprüchen an nachhaltiges und zukunftsweisendes Bauen gerecht wird“, betont Thomas Kuri.

Holz hält der Architekt nicht nur aus diesem Grund für den „idealen Baustoff“, auch für solche Großprojekte. Biete der nachwachsende Rohstoff, entgegen landläufiger Meinung und nicht auszurottender Vorurteile, doch noch viele andere Vorteile – von der Optik und der Statik bis hin zum Brandschutz und nicht zuletzt dem angenehmen Raumklima. Und obwohl Planung und Vorbereitung etwas länger dauern als bei Stahl und Beton – bei der Bauzeit insgesamt ist Holz nach seinen Worten nicht zu schlagen.

Umso weniger Verständnis hat Kuri, dass sich ebendies unter kommunalen und privaten Bauherren noch nicht herumgesprochen hat, sowohl in Bezug auf Gewerbe- als auch auf Wohnungsbau. Er hat denn auch die Hoffnung, dass Projekte wie das in Sölden zu einem Umdenken führen. Die Resonanz auf seinen Entwurf jedenfalls sei „überwältigend“, so Kuri: „Wir haben so viele Anfragen wie noch nie.“

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