Schopfheim Premiere: Kinder an die närrische Macht

Markgräfler Tagblatt

Narrenbaumstellen: Jakob Glöggler ist der erste „Chinder-Statthalter“ der Schopfheimer Fasnacht

Schopfheim (os). Etwas zu feucht und trotzdem fröhlich: Das Narrenbaumstellen am Samstagnachmittag litt zwar etwas unter dem schlechten Wetter, die Fasnachter ließen sich das kunterbunte Spektakel am Kronenbrunnen dennoch nicht verderben.

Neben dem kraftstrotzenden Auftritt der „Enninger“, die den Narrenbaum wie seit über 30 Jahren mit Muskelkraft in die Höhe stemmten, gab es dieses Jahr eine Premiere: Die Narrenzunft kürte einen „Chinder-Statthalter.

Als erster trat Jakob Glöggler dieses Amt an, Sohn der einstigen Zunftabendgröße Hans Glöggler. Der junge Mann ist als „Jakob de Erschde vo de Au“ nunmehr Co-Regent zusammen mit Statthalter „Frank dem Erschde von de Hanfi“.

Hanspeter Meyer, der in Doppelfunktion als Oberzunftmeister und als Chef-Narrenbaumsteller im Einsatz war, erklärte der versammelten Narrenschar, dass die Zunft mit der Einführung des „Chinder-Statthalter“ bewusst den „Narresome“ in die Verantwortung nehmen will. „Junge Lüt sin unsri Zukunft“, sagte Meyer und übergab unter schützenden Regenschirmen das Mikrofon an „Jakob de Erschde“.

Der hatte sich seinen Reim auf seine besondere Position gemacht und verkündete mit kräftiger Stimme: „Langsam isch es worde Zit, dass es nit nur ä Statthalter für die Große git“. Um den Narresome wolle er sich kümmern, denn: „Chinder mache gern Fasnacht, sell weiß ich wohl, un des alles ohni Alkohol – Guzzi sammle, Witzli mache, un vor allem lache, lache“.

Abgesehen vom Amtsantritt des Jung-Statthalters verlief das Narrenbaumstellen in den gewohnten, allerdings ziemlich verregneten Bahnen. Angeführt vom Statthalter zogen Zunft und Zinken unter musikalischer Begleitung der Guggemusiken „D`Namelose“ und „Guggis 81“ Rheinfelden sowie der „Aruba-Band“ mit den Enningern samt Narrenbaum zum Marktplatz, wo die 40„Stichelträger“ mit ihrem routinierten Narrenbaum-Chef Hanspeter Meyer die Tanne aufrichteten.

Es dauerte eine gute Stunde, dann ragte der 28 Meter lange Baum in den Nachthimmel. Während des Zeremoniells hatte Enninger-Chef Ramon Philipp noch vielen Unterstützern und Sponsoren gedankt. Er wies auch darauf hin, dass die Fasnacht dieses Jahr extrem kurz sei. Denn in gut drei Wochen ist schon wieder alles vorbei.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading