Schopfheim Profi-Einbrecher rücken näher

Markgräfler Tagblatt

Kriminalität: Polizeirevier präsentiert Zahlen für 2018.  Rückläufige Tendenz in vielen Bereichen.

Schopfheim - So wenig Delikte wie seit langem nicht mehr: 2018 hatte das Polizeirevier mit 2461 Straftaten zu kämpfen – das ist die niedrigste Zahl seit 2014. Allerdings gab es in einigen Bereichen auch gegenläufige Tendenzen.

Gleichwohl freute sich Revierleiter Christoph Dümmig, als er gestern die Gesamtbilanz der Kriminalitätsstatistik für seinen Zuständigkeitsbereich präsentierte.

Mit 2504 Straftaten registrierte die Polizei im vergangenen Jahr 95 Fälle weniger als im Jahr zuvor. Auch nach Abzug der Verstöße gegen Aufenthalts- oder Asylgesetz war die Zahl der Delikte rückläufig. Insgesamt, so Dümmig, sank für die knapp 48 000 Einwohner im Revierbereich die so genannte Kriminalitätsbelastung (Anzahl der Delikte pro 100 000 Einwohner) auf 5223 - ebenfalls der tiefste Wert seit 2014.

Zum Vergleich: Im Landkreis beträgt die Belastung 8000 Fälle, im Bereich des gesamten Polizeipräsidiums Freiburg gar deren 11 000. „Wir stehen sehr gut da“, so der Revierleiter.

Zufrieden zeigte sich Dümmig auch mit der Aufklärungsquote – sie stieg um 1,1 Prozentpunkte auf nunmehr 63,5 Prozent – der beste Wert seit fünf Jahren.

Als „schönes Ergebnis“ bezeichnet die Polizei den deutlich geringeren Anteil von jugendlichen Tatverdächtigen im Vergleich zu den vergangenen Jahren. 116 waren es 2018 noch – über 15 Prozent weniger als im Jahr davor. Der Revierleiter macht dafür auch die konsequente Präventionsarbeit verantwortlich, nicht nur die der Polizei (Jugendsachbearbeiter) sonder auch der Kommunen und der Schulen (Sozialarbeit). Dümmig: „Das macht sich bezahlt“.

Zahl der jugendlichen Tatverdächtigen sinkt auf Tiefstand

Allem Rückgang zum Trotz registrierte die Polizei in einigen Bereichen doch mehr Straftaten. So nahm im Revierbereich die Zahl der sexuell motivierten Delikte um fast 30 Prozent zu (von 24 auf 31 Fälle), bei Gewaltkriminalität betrug der Zuwachs knapp 18 Prozent (von 73 auf 86), bei Vermögens- und Fälschungsdelikten sieben Prozent (von 394 auf 421 Fälle) und bei der Gewalt- und Straßenkriminalität belief sich die Zunahme auf 4,6 beziehungsweise knapp 18 Prozent.

Hingegen war nur noch eine „Straftat gegen das Leben“ zu verzeichnen (minus 50 Prozent), auch die Zahl der Diebstähle nahm deutlich ab.

Körperverletzungen hatte die Polizei zwar weniger zu ahnden als 2017 (340 statt 349) – allerdings nahmen nur die leichten Fälle ab, die schweren hingegen stiegen deutlich von 57 auf 77.

Diebstähle mussten die Ordnungshüter 543 mal aufnehmen, 48 weniger als im Vorjahr. Das entspricht einem Minus von gut acht Prozent.

Ähnlich gespalten auch die Bilanz bei den Einbrüchen. Deren Zahl sank zwar um knapp fünf Prozent auf nunmehr 70. Das lag aber vor allem daran, dass es die Täter weniger auf Firmen abgesehen hatten (nur noch 22 statt 53 Fälle), dafür aber viel häufiger auf Wohnungen - 48 statt 28 mal wie noch 2017.

„Das hat sprunghaft zugenommen“, bestätigte Christoph Dümmig. Da seien nach polizeilichen Erkenntnissen mittlerweile auch im mittleren Wiesental immer öfter professionell Banden am Werk.

Während bei den Betrugsdelikten die Zahlen nahezu unverändert blieben (317 Fälle), obwohl die Zahl der ertappten Schwarzfahrer in der Wiesentalbahn deutlich zunahm, kletterten sie beim Rauschgift in die Höhe - von 272 auf 285. Von diesen Straftaten konnte die Polizei indes fast alle aufklären (95 Prozent).

Stark rückläufig waren 2018 die Verstöße gegen das Asylgesetz. Sie nahmen um mehr als die Hälfte ab, von 102 auf 43, das sind knapp 58 Prozent.

„Das heißt aber nicht, dass sich die Ursachen für die Flucht der Menschen geändert haben“, betonte der Revierleiter. Es sei für nur schwieriger geworden, nach Deutschland zu kommen. Das ändere nichts daran, dass sich teilweise tragische Schicksale dahinter verbergen.

Die Ordnungshüter selbst waren 2018 weniger oft das Ziel von Attacken - 14 Fälle kamen zu den Akten, fünf

Polizisten gehen seit einem Monat mit Bodycam auf Streife

oder gut 26 Prozent weniger als 2017. Christoph Dümmig berichtete in diesem Zusammenhang, dass die Beamten des Reviers seit vergangenen Monaten mit „Bodycam“ auf Streife gehen.

Unterm Strich zeigte sich der Polizeichef mit der rückläufigen Tendenz in einigen Kriminalitätsbereichen zufrieden. Neben der Rauschgiftkriminalität bleibe aber vor allem der Kampf gegen Einbrüche eine „große Herausforderung“, da sie das „Sicherheitsempfinden der Bürger“ stark beeinflussen.

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