Schopfheim Projekt Schulcampus verschiebt sich um etwa ein halbes Jahr

Markgräfler Tagblatt
Die Sanierung der Friedrich-Ebert-Schule muss bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Foto: Anja Bertsch Foto: Markgräfler Tagblatt

Baumaßnahmen: Gemeinderat segnet Suche nach Projektmanager ab / Dünne Personaldecke im Rathaus

Schopfheim (jab). Anstehende Millionenprojekte einerseits, eine dünne Personaldecke im Bauressort andererseits: Um unter diesen verschärften Bedingungen handlungsfähig zu bleiben, sucht das Schopfheimer Rathaus nun die Unterstützung durch Spezialisten von außen.

In der Gemeinderatssitzung am Montag beschloss der Gemeinderat auf Empfehlung der Verwaltung einstimmig, für das 25-Millionen-Projekt Schulcampus einen Projektmanager zu suchen, der Steuerung und Leitung des Großprojekts übernimmt. „Ohne den Projektmanager ist es aktuell nicht möglich, das Projekt zu betreuen“, räumt die Verwaltung in ihrer Vorlage offen ein. Hauptgrund ist der bevorstehende Abschied von Fachgruppenleiter Bertram Ludwig: Ein Nachfolger für diese Schlüsselposition ist trotz Ausschreibung der Stelle bislang nicht in Sicht, berichtete Bürgermeister Nitz.

Das Honorar für die Managertätigkeit „liegt weit über 221 000 Euro“, so die Verwaltungsvorlage. Immerhin: Es kann aus den im Haushalt bereits unter dem Titel „Schulcampus“ eingeplanten Mitteln gezahlt werden, da die endgültige Kostenberechnung an anderer Stelle unter früheren Zahlen liegt. Angesichts der erwarteten Honorarsumme muss der Auftrag europaweit ausgeschrieben werden.

Externes Projektmanagement sei bei einem Projekt dieser Größenordnung gang und gebe, signalisierte CDU-Stadtrat Thomas Kuri sein Einverständnis. Das zumal, als ein Projektmanager nicht nur koste, sondern durch Optimierungen womöglich sogar helfe, Kosten zu sparen.

In diesem Zusammenhang schlugen Hildegard Pfeiffer-Zäh (Freie Wähler) und Ernest Barnet (Grüne) vor, dem Projektmanager ein Erfolgshonorar zu bezahlen, wenn er die Kosten für das Gesamtprojekt unter die geplante Summe drücken kann. Ob dies im Rahmen der Honorarordnung möglich ist, soll geprüft werden.

Durch Ausschreibung beziehungsweise Fremdvergabe des Projektmanagements verzögere sich das Projekt Schulcampus um etwa ein halbes Jahr, schätzte Fachgruppenleiter Bertram Ludwig.

Apropos Ausschreibung und Verzögerung: Von der Tagesordnung genommen wurde die geplante Vergabe diverser Planungsleistungen am Campus. Hintergrund: Für die Planung im Bereich „Heizung, Lüftung, Sanitär“ gebe es bis jetzt keine Angebote, erklärte Bürgermeister Christof Nitz. Das wiederum verzögere den Zeitplan, so dass eine Vergabe weiterer Aufträge aktuell keinen Sinn mache.

Einerseits der Schulcampus auf der Skala der Wichtigkeiten an oberste Stelle, die dünne Personaldecke im Bauressort als großes Handicap andererseits: Auch an anderer Stelle spiegelte sich dieser ungute Zweiklang auf der Tagesordnung wider: Einstimmig beschloss der Gemeinderat, die Sanierung der Langenauer Grundschule und den Umbau der dortigen Mehrzweckhalle zu vertagen. Akuter Auslöser ist, dass die Stadt für die Sanierung der Friedrich-Ebert-Schule unlängst einen Landeszuschuss in Höhe von 2,3 Millionen zugesagt bekommen hat. Gezahlt allerdings wird nur, wenn die Maßnahme bis Ende 2022 abgeschlossen ist. Um dieses Zeitlimit einzuhalten, sei es nötig, andere Maßnahmen zu schieben, auf dass sich die Rathausmitarbeiter voll auf die groß angelegte Sanierung der FES konzentrieren können, erklärte Nitz.

Diesen Verschiebe-Plänen gerade noch mal entkommen sind die Brandschutzmaßnahmen an der Wiechser Grundschule. In der Verwaltungsvorlage war auch dieser Punkt als Verschiebemasse genannt worden, was in der Sitzung Elternbeirat und Schulleiterin auf den Plan rief. In der Sitzung nun präsentierte Nitz den Vorschlag, auch hier auf externe Hilfe zurückzugreifen und einen Architekten mit der Bauherrenfunktion zu betrauen. Die Räte stimmten dem geschlossen zu. „Es freut mich, dass die Sicherheit der Kinder nun doch Vorrang hat“, kommentierte die Wiechser Schulleiterin Rosemarie Jäkel.

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