Schopfheim Refugium für Eidechsen und Frösche

Markgräfler Tagblatt

Eiskeller: Ehemaliger Lagerraum am Entegast wurde aus Sicherheitsgründen fest verschlossen

Trotz massiver Stahlgitter haben es Unbekannte in der Vergangenheit immer wieder geschafft, sich Zutritt zu den Eiskellern am Entegast zu verschaffen. Jetzt wurde der letzte Eiskeller mit massiven Leitplanken verschlossen.

Von Harald Pflüger

Schopfheim. Ob ehemalige Gipsgruben oder Eiskeller – für manche scheinen unterirdische Räume eine magische Anziehungskraft zu haben. Anders ist es nicht zu erklären, dass es Zeitgenossen gibt, die selbst massive Absperrungen überwinden, um die höhlenartigen Räume zu erkunden oder ihren Müll zu entsorgen.

Aus Sicherheitsgründen wurde jetzt auch der letzte Eiskeller am Schopfheimer Hausberg Entegast verschlossen. Künftig sollen sich in dem höhlenartigen, feuchten Raum nur noch Eidechsen, Fledermäuse oder Frösche tummeln.

Benötigt wurden die geräumigen Lagerstätten schon lange nicht mehr. Längst vorbei sind die Zeiten, als die Brauereien in Schopfheim im Winter Eisstangen aus dem Eisweiher brachen und in die Eiskeller am Entegast transportierten. Bei konstanten Temperaturen zwischen acht und neun Grad konnten so auch im Sommer kühle Getränke serviert werden.

Mit der Einführung von Kältemaschinen Ende des 19. Jahrhunderts begann auch bei den Brauereien die Umstellung der Kühlung; die Eiskeller wurden überflüssig, wurden anderweitig genutzt oder verschlossen.

In der Vergangenheit erhielten die Eiskeller im Entegast trotz der mit Schwerlastdübel verankerten Eisengitter immer wieder ungebetenen Besuch.

Er wisse nicht, wie die Eindringlinge das geschafft hätten, meint Stefan Niefenthaler, der designierte Leiter des Forstreviers Schopfheim – und Nachfolger von Helmut Bäckert – bei einem Vor-Ort-Termin.

Jetzt wurden die Eisengitter durch massive und fest verschweißte Leitplanken ersetzt, die von der Straßenmeisterei zur Verfügung gestellt wurden. Dabei wurde laut Niefenthaler darauf geachtet, dass die Luft zirkulieren kann.

So kann der Eiskeller zu einem Refugium für Fledermäuse, Eidechsen und Frösche werden – die einzigen Gäste, die in den ehemaligen Eiskellern noch willkommen sind.

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