Schopfheim „Reiten kann jeder lernen“

Christoph Schennen
Isabella, Gina, Anna, Nikita und Liah haben auch ohne eigenes Pferd Spaß am Reiten. Foto: Christoph Schennen

Ein Besuch in einer Reitstunde der Grusiloch-Ranch im Kleinen Wiestental.

Schopfheim - Viele Mädchen träumen davon, ein Pferd zu besitzen. Das gilt auch für Isabelle Woop (14 Jahre), Gina Rumain (13), Anna Woop (14), Nikita Rumain (13) und Liah Kiefer (10). Die Teenager können sich noch kein Pferd leisten, aber sie nehmen Reitunterricht.

In Stockmatt im Kleinen Wiesental gibt es die Grusiloch-Ranch, wo man unter Anleitung von Hannelore Sturm auf einen Reitplatz erste Erfahrungen bei der Fortbewegung mit einem Pferd machen kann. Wir haben uns mal eine Reitstunde angesehen.

Wer denkt, man müsse lediglich auf ein Pferd steigen, um zu reiten, irrt

Bereits die Haltung ist wichtig. „Man sitzt aufrecht, die Arme sind angewinkelt und Schulter, Hüfte und Ferse des Reiters bilden eine Linie senkrecht zum Boden“, sagt Gina. Durch einen treibenden Impuls, ausgelöst durch Hüfte und Beine, wird das Pferd nach vorne getrieben. „Es gibt mehrere Arten von Hilfen“, erklärt die Schülerin. Man könne ein Pferd durch Beine, Zügel, Gewicht und der Stimme zum Bewegen bringen.

Die Jugendlichen reiten die Pferde zu Beginn der Stunde in der langsamsten Gangart, dem Schritt. Hin und wieder wird eines der Pferde schneller und wechselt in den Trab oder den Galopp. Schwierig wird es, wenn die Jugendlichen ihr Pferd um zwei Hütchen führen müssen, so dass auf den Boden eine „Acht“ gezeichnet wird.

Für die abrupte Richtungsumkehr benötigt ein Reiter die Vorder- oder die Hinterhandwendung, welche die Mädchen üben. Bei der Vorderhandwendung vollführt das Pferd mit den Hinterbeinen einen Halbkreis, während die Vorderbeine auf der Stelle treten. Bei der Hinterhandwendung dreht sich das Pferd um 180 Grad um die eigene Hinterhand.

Nicht so einfach ist auch das Rückwärtsgehen mit dem Pferd. Vier hölzerne Stangen bilden auf dem Parcours von Hannelore Sturm eine eckige Kurve, die man rückwärts durchschreiten muss. Die Mädchen müssen das Pferd rückwärts um eine Kurve führen, was sich einfacher anhört als es ist.

Das Zusammenspiel von Reiter und Pferd ist im Reitsport essentiell. Man muss viel mit den Beinen arbeiten, das Pferd korrigieren, wenn es falsch läuft, und in jeder Gangart mit ihm gehen. „Der Reiter muss eine Vertrauensbasis zum Pferd aufbauen“, sagt Gina. „Die Pferde können dir zuhören.“ Gina macht allen Jungen und Mädchen Mut, die sich vor lauter Respekt vor dem mächtigen Vierbeiner nicht trauen, mit dem Reiten anzufangen. „Reiten kann jeder lernen.“

Rückschläge gehören beim Reiten dazu

Gina sagt: „Jeder gute Reiter ist siebenmal vom Pferd gefallen, sagt man. Fast allen von uns ist das schon einmal passiert.“ Häufig dann, wenn ohne Sattel geritten wird.

Viele der Mädchen sind schon erfahrene Reiterinnen. Isabelle und Anna sind zum Beispiel seit fünf Jahren dabei. „Die Jugendlichen, die zwischen neun und 14 Jahre alt sind, reiten mit großer Begeisterung“, sagt Hannelore Sturm. Über zwei Drittel der jungen Reiter hören aber auf, wenn sie 15 Jahre alt werden. „Dann sind Jungs wichtig“, sagt die Reitlehrerin, die diese Entwicklung bedauert. „Denn, wenn du sie fordern kannst, hören sie auf und fangen erst wieder im Erwachsenenalter an zu reiten.“

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