Schopfheim „Richtig guter Wert fürs erste Jahr“

Markgräfler Tagblatt
Positives Fazit nach einem Jahr: Die Windkraftanlagen auf dem Rohrenkopf erfüllen die Erwartungen des Betreibers. Foto: Werner Müller Foto: Markgräfler Tagblatt

Windpark Rohrenkopf: EWS ziehen positives Fazit / 31 000 MWh Strom produziert

Vor rund einem Jahr haben die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) auf dem Rohrenkopf mit fünf Windrädern des Typs Enercon E-115 den höchst gelegenen Windpark Deutschlands in Betrieb genommen.

Schopfheim-Gersbach. Nach dem ersten Betriebsjahr ziehen die EWS laut Pressemitteilung ein positives Fazit. Der Windpark habe im Jahr 2017 rund 31 000 Megawattstunden Ökostrom produziert. „Für das erste Betriebsjahr ist das ein richtig guter Wert“, freut sich EWS-Geschäftsführer Tobias Tusch. Allen Unkenrufen von Windkraftgegnern zum Trotz habe man als Betreiber die Erwartungen hinsichtlich der Stromproduktion erfüllen können.

Eine der fünf Windenergieanlagen sei erst Ende Januar 2017 in Betrieb gegangen, ein langer Probebetrieb und – damit verbunden – viele Wartungseinsätze verhinderten zudem weitere mögliche Erträge. „Um so optimistischer schauen die EWS in die Zukunft“, so Tusch.

Der erzielte Jahresertrag entspreche dem Jahresdurchschnittsverbrauch von rund 10 500 Privathaushalten. Dank der Windenergieanlagen in Gersbach konnten im vergangenen Jahr, bezogen auf den bundesweiten Strommix, über 14 00 Tonnen CO2 und über 31 Kilo Atommüll eingespart werden.

Mit der produzierten Energie habe sich der Windpark Rohrenkopf zudem für die gesamte Lebensdauer – bezogen auf Anlagenproduktion, Errichtung und Anlagenbetrieb bis hin zum Rückbau – bereits im Herbst hinsichtlich des Energieaufwandes amortisiert.

„Mit dem Windpark Rohrenkopf leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Energiewende“, sagt Tobias Tusch. Jede neue produzierte Kilowattstunde Windenergie sei wichtig, denn auf diese Weise mache man sich Schritt für Schritt unabhängig von der konventionellen Energieerzeugung aus Kohle- und Atomkraftwerken.

Allein in Baden-Württemberg gingen aufgrund des beschlossenen Atomausstiegs bis Ende 2022 noch rund 2700 Megawatt an Erzeugungsleistung vom Netz, die zu ersetzen seien.

Mit dem Ausbau der Elektromobilität stünden zudem immer mehr Stromabnehmer bereit. Deshalb sei ein weiterer Ausbau der Windenergie unerlässlich.

Mit Blick auf die immer wieder in Gersbach laut werdenden Klagen über Lärmbelästigungen durch die Windrädern erklärt der EWS-Geschäftsführer, die Anlagen liefen „technisch einwandfrei“. Aus den Betriebsprotokollen lasse sich jedenfalls kein Rückschluss auf zu hohe Lärmentwicklung ziehen.

Richtig sei zwar, dass sich Windräder mal lauter und mal leiser drehen. Das hänge aber in erster Linie von der Windstärke und der Windrichtung ab. Grundsätzlich aber gelte: „Unsere Anlagen halten die Lärmvorgaben ein“, so Tusch.

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