Schopfheim „Riesiger Einsatz für die Menschen“

Markgräfler Tagblatt

Feierliche Verabschiedung von Kreis- und Stadtbrandmeister Bernd Schwöble in der Stadthalle

Von Werner Müller

Schopfheim. „Sie haben viel für die Menschen getan“: Mit diesen Worten bedankte sich Landrätin Marion Dammann bei Bernd Schwöble, der nach 40 Jahren als Berufsfeuerwehrmann, davon 23 Jahre als Stadt- und über 20 Jahre als Kreisbrandmeister, seinen Dienst quittierte.

In einer Feierstunde in der Stadthalle würdigte die Landrätin am Freitagabend das Wirken Schwöbles „zum Schutz der Bevölkerung“. Er habe das Feuerwehrwesen im Landkreis maßgeblich geprägt und mitgestaltet, sagte sie vor zahlreichen Gästen, darunter der Bundestagsabgeordneter Armin Schuster (CDU), der baden-württembergische Justizminister Rainer Stickelberger (SPD), Alt-Bürgermeister Klaus Fleck, Feuerwehrabordnungen aus dem Kreis, der Schweiz und Frankreich sowie Vertreter von DRK, THW und Polizei. Die Stadtmusik Schopfheim besorgte die musikalische Umrahmung.

Bei Bernd Schwöble seien Person und Funktion untrennbar miteinander verbunden, betonte Marion Dammann. Als Kreisbrandmeister sei er den örtlichen Feuerwehren stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden, er habe auch neue Herausforderungen wie beim Bau des Katzenbergtunnels gemeistert, sich intensiv um Zuschüsse und technische Ausrüstung sowie Fortbildung der Feuerwehrleute gekümmert.

Besonders eng begleitet habe Schwöble die Einrichtung der integrierten Leitzentrale im Landratsamt. „Wir konnten immer auf Sie zählen und von ihrem reichen Erfahrungsschatz profitieren“, würdigte die Landrätin Schwöbles unermüdlichen Einsatzwillen. Dank seinem Engagemant habe der Landkreis als einer der ersten im Land die digitale Alarmierung eingeführt. „Mit Herzblut“ habe sich Bernd Schwöble zudem für die grenzüberschreitenden Zusammenarbeit eingesetzt und gemäß seinem Leitspruch: „In Krisen Köpfe kennen“ auch immer die richtigen Ansprechpartner gefunden. Marion Dammann bezeichnete den bisherigen Kreisbrandmeister als „Hansdampf in allen Gassen“ und schloss mit den Worten: „Sie waren das Gesicht der Feuerwehr im Landkreis“.

„So einen wird es nicht mehr geben“, betonte auch Bürgermeister Christof Nitz. Bernd Schwöble sei schließlich Kreis- und Stadtbrandmeister in Personalunion gewesen. Das sei laut Gesetz jetzt nicht mehr möglich. Insofern sei Schwöble wohl der einzige Mensch, den in Zukunft zwei Personen ersetzen müssen.

Das Stadtoberhaupt erinnerte an die zahlreichen Großeinsätze, die der Komandant a.D. in Schopfheim zu bewältigen hatte. Er habe dank seiner enormen Erfahrung dabei immer kühlen Kopf bewahrt und mit seinen „klaren Anweisungen“ mehr als einmal Schlimmeres verhütet. „Sie haben in unserer Stadt einen hervorragenden Dienst getan“, bescheinigte Nitz dem langjährigen Feuerwehrkommandanten. Nitz lobte Schwöble zudem für die „sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit“ mit der Stadtverwaltung und bedankte sich bei ihm für „riesigen Einsatz.“

Der stellvertretende Kreisbrandmeister Willi Schmid würdigte Schwöble als einen Mann, den zwar „badische Gelassenheit“ und ein „breiter Rücken“ auszeichne, der aber auch ein Freund der „klaren Worte“ war, wenn es galt, Verbesserungen bei der technischen oder personellen Ausstattung der Feuerwehren durchzusetzen. Schmid rief zahlreiche Großeinsätze unter Schwöbles Kommando in Erinnerung, vom Flugzeugabsturz am Belchen mit sieben Toten im Jahr 1993 über eine Explosion bei Ciba (1998) und das ICE-Unglück bei Istein (2004) bis zum Amoklauf in Lörrach (2010) und dem Brand bei Brennet in Hausen. Beim Bau des Katzenbergstunnels habe Schwöble dank seiner Hartnäckigkeit dazu beigetragen, dass die Bahn bei Fragen der Sicherheit und der Rettung nachbessern musste.

Bernd Schwöble bedankte sich in kurzen Worten für das Lob von allen Seiten und freute sich besonders, dass so viele Feuerwehrkameraden – zum Teil von weit her – zu seiner Verabschiedung gekommen waren. Dies sei auch Beweis für die „tolle Zusammenarbeit“ auf allen Ebenen. Schwöble lobte ausdrücklich, dass man seinen Wunsch, nur ja keine langen Reden zu halten, akzeptiert habe. Ihm sei viel mehr daran gelegen, dass die Gäste an einen solchen Abend miteinander ins Gespräch kommen und Erfahrungen austauschen können.

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