Schopfheim Rund um den Turm ein Blumenmeer

Markgräfler Tagblatt

BUND-Erlebnisprogramm: „Dinkelberg erleben“: Exkursion mit verschiedenen Themen

Nur wenige, aber sehr interessierte Teilnehmer beteiligten sich an der BUND-Exkursion „Dinkelberg erleben“ zum Hohen Flum.

Schopfheim-Wiechs . Der erste Halt war am Kalkkofen. Klaus Böttger berichtete anschaulich über die Arbeiten des Kalkbrennens und die Weiterverarbeitung des gebrannten Kalkes in früheren Zeiten. Sehr vorteilhaft sei die Lage am Hang. Unten könne das Holz für das Feuer eingebracht und nachgelegt werden bei dem etwa vier Tage lang andauernden Brennvorgang. Von oben vom Weg (heute Kreisstraße) wurden die Kalksteine gewölbemäßig über das Holz aufgesetzt. Eine mühsame Arbeit, denn die Steine durften das Feuer nicht erdrücken und sollten alle gut auf etwa 1000 Grad Celsius erhitzt werden.

Anschließend ging es weiter auf dem Weg über die Aushubdeponie. Die Bepflanzung zur Renaturierung hat sich gut entwickelt. Manche Sträucher haben noch geblüht. Bei einem kurzen Halt oberhalb des Eichenhains kam die Problematik der von dort aus gut sichtbaren Windräder auf dem Rohrenkopf und Glaserkopf bei Gersbach zur Sprache. „Atomkraft wollen wir nicht, aber unsere schöne Landschaft ist uns auch wichtig, und für die Milane, die bei uns recht häufig zu sehen sind, haben wir eine besondere Verantwortung“, hieß es. Im Schwarzwald mit seinem Wechsel von offenen Flächen und Wald habe der Milan einen Schwerpunkt, der wichtig sei.

Der Blick auf den Hotzenwald mit dem Hornbergbecken rief ein weiteres, für den BUND relevantes Thema wach: Pumpspeicherwerke als Energiespeicher. Die Wasserversorgung vieler Hotzenwalddörfer mit ihren Quellen würde durch den Atdorfspeicher gefährdet werden.

Ein weiterer ehemaliger Kalkofen, an den inzwischen ein Schuppen angebaut ist, war die nächste Station. Hier wurde die Frage nach dem Bauen im Außenbereich gestellt. Das Bauen war ebenfalls Thema, etwa wenn durch gesetzlich erleichterte Bestimmungen eine Ausgleichs-Streuobstwiese überbaut werden soll ohne neuen Ausgleich. „Ist das ein nachhaltiger, sinnvoller Umgang mit der Natur?“, hieß es.

Je näher die Teilnehmer dem Hohen Flum kamen, umso blumenreicher waren die Wiesen. Sie sind weniger dicht mit Gras bestanden, so dass die Blumen sich entwickeln können. Es gab Margeriten, Wiesenbocksbart, Flockenblumen und mehr. Auch ein Schwalbenschwanz-Schmetterling erfreute die Teilnehmer und zeigte, dass blumenreiche Wiesen Insekten Lebensraum bieten.

Beim Turm angekommen, berichtete Klaus Böttger von dessen Baugeschichte. Die Fernsicht war nicht gut, aber in der näheren Umgebung war deutlich zu sehen, wie die Kleinstrukturen, Hecken und Gehölze immer weniger werden. Große Ackerflächen sind leichter zu bewirtschaften, aber für Tiere ist der Biotopverbund wichtig.

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