Die etwa 50 Zentimeter starke Sandfilterschicht halte sämtliche ungelösten Schadstoffe wie Schwermetalle und Polzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) zurück, so Karsten Schmidt.
Damit nicht genug: Im Laufe der Zeit nimmt die Reinigungsleistung dank dieser abgelagerten Schadstoffe sogar zu, weil sie auf dem Sandboden eine „Sekundärfilterschicht“ bilden. Die Retentionsfilter könnten ein breites Spektrum an Abwässern behandeln und seien zudem sehr wartungsarm, weil das Schilf nicht gemäht werden muss, betont der Bioplan-Chef.
Hoher Reinigungsgrad
Im Lus kommt die Stadt sogar in den Genuss eines „Pilotprojekts“. Denn normalerweise benötigt ein Retentionsbodenfilter eine Fläche von etwa 2500 Quadratmeter – gut doppelt so viel, wie in Gündenhausen zur Verfügung stehen.
Macht nichts: Der „Hochlast-Retentionsfilter“, der jetzt am Westrand der Stadt entsteht, erreicht dank neuester wissenschaftlicher Methoden nach Angaben von Bioplan eine Reinigungsleistung von „80 bis 95 Prozent“, ein herkömmliches Regenklärbecken schafft gerade mal 30 Prozent.
Wenn sich die Prognosen in Schopfheim bestätigen, könnte sich der Hochlast-Bodenfilter im Lus künftig sogar als Standard durchsetzen. Im Rahmen eines Forschungsprojektes beobachtet Bioplan die Anlage drei Jahre lang und betreut sie per Fernwartung.
Das Sandfilterbecken hat ein Fassungsvermögen von über 2100 Kubikmeter Regenwasser. Pro Sekunde kann es maximal 33 Liter gereinigtes Oberflächenwasser in den Schlierbach ableiten.
Apropos Schlierbach: Obwohl des Retentionsbecken relativ wenig Platz beansprucht, musste die Stadt den Wasserlauf im Herbst und Winter 2017 auf einer Länge von etwa 120 Meter verlegen. Jetzt schlängelt sich der Bach naturnah an der nördlichen Böschung des Sandbotenfilters entlang, der nach rund achtmonatiger Bauzeit im Herbst in Betrieb gehen soll.