Schopfheim Schutzbauwerke springen an

Markgräfler Tagblatt

Hochwasser: Rückhaltebecken an der Wiese funktionieren / Nachholbedarf an der Kleinen Wiese

Schopfheim - Aufatmen im Rathaus: Trotz etlicher überfluteter Straßen und vollgelaufener Keller kam die Stadt beim Hochwasser am Wochenende nach bisherigem Stand wohl mit einem blauen Auge davon.

„Im Stadtgebiet haben die Hochwasserschutzmaßnahmen funktioniert“, stellte Bürgermeister Dirk Harscher gestern erleichtert fest. Im Kleinen Wiesental indes habe sich gezeigt, dass dort ähnliche Maßnahmen noch dringend nötig sind.

In Langenau (Insel- und Fabrikstraße) könne man zunächst noch mit kleineren Maßnahmen Abhilfe schaffen, in Enkenstein indes sei es damit nicht getan. „Wir müssen erst einmal sehen, wie wir das finanziell stemmen können“, so der Bürgermeister mit Blick auf die Kosten von geschätzt immerhin rund 2,5 Millionen Euro.

Übers Wochenende sei die Kleine Wiese zum Glück nicht weiter angestiegen, gab Remko Brouwer vom Tiefbauamt gestern Entwarnung, nachdem ein „zehn- bis zwanzigjähriges Hochwasser“ die Einsatzkräfte auf Trab gehalten hatte (wir berichteten).

Aufgrund der Wettervorhersagen hatte die Stadt in der Fabrikstraße einen Notdienst mit einem Bagger installiert, der angeschwemmte Bäume und Äste an der Brücke aus den Fluten fischte, um den Wassermassen den Weg frei zu halten.

In der großen Wiese wälzte sich nach Brouwers Schätzung immerhin auch ein „fünfjähriges“ Hochwasser zu Tal. „Passiert ist eigentlich aber nichts“, erklärte er. Lediglich der Radweg im Bremt sei unter Wasser gestanden, was aber nicht weiter tragisch sei.

Dass am Schlierbach und am Krebsbach nicht mehr passierte, führt der Fachgruppenleiter auf einen simplen Grund zurück: „Die Schutzbauwerke sind alle angesprungen“, so Brouwer. Das gelte für die beiden Becken zwischen Raitbach und Fahrnau sowie für jenes im Krattental: „Das war ziemlich voll“, so Brouwer. Und auch der Bypass bei Eichen habe seinen Zweck erfüllt.

Für den Tiefbauer ist klar: „Ohne diese Schutzmaßnahmen hätte es auch in der Stadt Überflutungen gegeben“. Insofern seien die damaligen Investitionen in Höhe von rund 25 Millionen Euro „gut investiertes Geld“.

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