Fleischerzeuger: Schließung des Schlachtshofs in Lörrach verunsichert Landwirte
Transportprobleme sieht die Erzeugergemeinschaft Gersbach-Wiesental (früher: Fleischdirektvermarktung) auf sich zukommen. Der Grund: Der Schlachthof in Lörrach werde Mitte 2018 seinen Betrieb einstellen, so der Vorstandssprecher Martin Bechtel.
Schopfheim-Gersbach (sut). Eigentlich hatten die Mitglieder anlässlich der Generalversammlung erwartet, vom Verwalter des Schlachthofes Lörrach zu erfahren, wie die Tiere zu den dann nächstgelegenen Schlachthöfen Waldshut-Tiengen oder Freiburg gelangen könnten. Doch der Betreffende erschien trotz Zusage nicht zur Versammlung. So gab es für die Mitglieder nur Auskunft über eventuelle Transportmöglichkeiten für die Schlachttiere.
Martin Weisslämle von den Hieber-Märkten zeigte sich an einer praktikablen Lösung interessiert und will die Kontakte zu den Schlachthofbetreibern nutzen.
Im Jahr 2017 konnten die Erzeuger über die Hieber-Märkte 340 Stück Schlachtvieh vermarkten. Weisslämle fände es bedauerlich, wenn die Marke „Fleisch der Erzeugergemeinschaft Gersbach-Wiesental“ durch die Schließung des Schlachthofes Lörrach Schäden nähme.
Auch die Politik sollte sich der Angelegenheit annehmen, da sie immer wieder wirtschaftliche und stressfreie Tiertransporte propagiere. Dies wäre eine Unterstützung der kleinen landwirtschaftlichen Betriebe.
Schriftführerin Andrea Meyer berichtete von den Höhepunkten des Jahres 2017. Bei der Genuss-Messe in Fischingen war die Erzeugergemeinschaft mit einem Klöpfer-Stand vertreten. Die bevorstehende Schließung des Schlachthofes Lörrach war Thema bei mehreren Vorstandssitzungen. Auch Landrätin Marion Dammann erhielt ein Schreiben. Das Weidefest profitierte wiederum von strahlendem Sonnenschein, so dass tausende Besucher zum Festgelände mit Bauernmarkt und Tierschauen strömten. Das Gourmetfest finde 2018 nicht statt, berichtete sie.
Rechner Helmut Tomm konnte auch in seinen nunmehr 25. Kassenbericht von einem positiven Ergebnis berichten. Als Nachfolger steht bereits Matthias Ruf bereit. Christof Hug gratulierte der Vorstandschaft zu einem funktionierten Verein. Seine Metzgerei habe vergangenes Jahr von der Erzeugergemeinschaft 6,9 Tonnen Rindfleisch zu Salami, Fleischkäse und Klöpfer verarbeitet.
Bei den Wahlen bestätigten die Mitglieder die Vorsitzenden Willi Greiner und Stefan Maier, Schriftführerin Andrea Meyer, die Beisitzer Martin Hassler, Christian Waßmer und Rolf Strohm in ihren Ämtern. Martin Berger rückt für Willi Greiner als Aktivbeisitzer nach.
