Spende für Waisenkinder in Afrika

„Beeindruckendes Engagement“ attestierten Achim Hottinger, Dieter Waibel und Klaus Kessler der jungen Melanie Philipp.

Von Hans-Jürgen Hege

Schopfheim. Sie wagte vor einigen Monaten das „Abenteuer Afrika“, verpflichtete sich als Praktikantin nach Tansania und betreute dort acht Wochen lang Kinder im Alter bis drei Jahren im Waisenhaus „Cradle of Love Baby Home“.

Dieses Engagement würdigten die Vertreter der Gesangvereine Eichen und Hüsingen und ihr Dirigent Dieter Waibel mit einer Spende von 750 Euro, die das Ergebnis einer Sammelaktion beim Benefizkonzert in der Eichener Kirche anlässlich deren 200. Geburtstag war.

Ehrenamtliche Hilfe in einem Waisenhaus

Die Chorsängerin ist Mitglied im Lollipop-Chor des Gesangvereins Eichen und hatte vor geraumer Zeit ihre Kolleginnen für das Freiwilligen-Projekt in Tansania gewonnen.

Die Lollipops mit ihrer Dirigentin Agnes Waibel waren bereit, ein eigenes Konzert einzustudieren, erzählte Melanie Philipp bei der Übergabe des Schecks im Tafelladen.

Diese Idee mussten die jungen Damen allerdings aufgeben, weil der Verein im gleichen Zeitraum laut Dieter Waibel „ein paar hyperaktive Wochen“ zu überstehen hatte für die Proben zur „Blume von Hawaii“. Als Ersatz dafür entschlossen sich die Chöre zu einem Benefizsingen, das nach Dieter Waibels Meinung „ganz gut in die Jubiläumsfeierlichkeiten der Kirche passte“.

1230 Euro spendierten die Konzertbesucher, die beiden Gesangvereine stockten den Betrag auf 1500 Euro auf und teilten ihn dann redlich: 750 Euro bekam die Tafel, 750 Euro erhielt Melanie Philipp, die das Geld direkt vor Ort in Tansania investiert.

Darüber freute sie sich zusammen mit ihren Schützlingen auf Zeit sehr. Denn, so berichtete sie stolz, „es reichte für einen kompletten Wocheneinkauf Lebensmittel, für Extramilch für die Babys und sogar noch zum Bezahlen der aktuellen Rechnungen für Strom und Gas. Das Waisenhauses finanziert sich zu 80 bis 90 Prozent aus Spenden und ist deshalb auf solche Hilfen dringend angewiesen ist.

Im „Cradle of Love Baby Home“ werden Babys und Kleinkinder bis drei Jahren versorgt, die von ihren leiblichen Eltern verstoßen wurden oder ihre Mutter bei der Geburt verloren haben. Ziel der Betreuung ist es, die Kinder eventuell noch lebenden Familienangehörigen oder verantwortungsvollen Adoptiveltern zu vermitteln.

Betreut werden die Kindern von ein paar hauptamtlichen Mitarbeitern und nicht zuletzt Freiwilligen wie in diesem Fall Melanie Philipp. Der Einsatz dieser ehrenamtlich tätigen Freiwilligen ist allerdings nicht kostenlos.

„Man arbeitet und muss dafür etwas bezahlen“, sagt Melanie Philipp, die pro Woche 100 Euro, eine Spende von 200 Euro an die Organisation, Flugkosten von rund 800 Euro und nicht zuletzt acht Wochen Urlaub in das Abenteuer investierte, das sie allerdings nicht mehr missen möchte.