Schopfheim Spürnasen-Teams auf Achse

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Malteser: Suche nach vermissten Demenzkranken / Rettungshundestaffel ist vermehrt im Einsatz

Schopfheim - „Wir sind gut aufgestellt, auch dank intensiver Trainingseinheiten, und verzeichnen gerade in den letzten Monaten starken Einsatzzuwachs“, sagt Petra Seidl, Sprecherin der Rettungshundestaffel der Malteser, Ortsgruppe Wiesental, mit Sitz in Schopfheim.

Derzeit bilden elf Frauen und ein Mann mit 14 Hunden unterschiedlichster Rassen die beiden Rettungshundegruppen, erklärt die Hundeführerin. Sie ist eine von fünf Frauen mit sechs Hunden der so genannten Mantrailer-Gruppe. In der zweiten Gruppe, der der Flächensuchhunde, sind mit deren Leiterin Anne Reinle sechs Frauen und ein Mann mit acht Hunden zugange. „Unser Einsatzgebiet sind der Landkreis Lörrach und die umgebenden Landkreise Waldshut und Breisgau-Hochschwarzwald“, erklärt Petra Seidl.

Die Mantrailer, also übersetzt die „Personen-Spurensucher“, werden von den Polizeidienst- und Rettungsleitstellen alarmiert, wenn es vermisste Personen mittels aufgenommener Geruchsspur zu suchen gilt. Die Hundeführerinnen suchen Gegenstände, die den Geruch der vermissten Person aufweisen und zeigen diese den Hunden. Die Spürnasen suchen dann im freien Gelände oder aber in Wohngebieten nach dem Vermissten.

Diese seien im Einzugsgebiet der Rettungshundegruppen der Malteser Wiesental Wanderer und Ausflügler, aber auch – und das seit einigen Monaten vermehrt – Demenzkranke und ältere Menschen, die sich verlaufen haben, so die erfahrene Hundeführerin.

Eine ähnliche „Zielgruppe“ haben zwar auch die Flächensuchhunde-Führenden. Sie allerdings durchkämmen mit ihren Hunden lediglich die Natur, freies Gelände, in dem die vermisste Person vermutet wird, ohne Geruchsspur-Vorgabe ab. „In dichtem Bewuchs, etwa im Forst im Südschwarzwald, sind die Flächensuchhunde die Idealbesetzung“, weiß deren Leiterin, die übrigens Tierärztin ist.

In beiden Gruppen sind für die konzentrierte Sucharbeit absoluter Gehorsam und optimales Zusammenspiel von Hund und Hundeführendem nötig. „Ein Rettungshundeführender muss in der Lage sein, sein Tier zu ´lesen`, das heißt die Signale seines Tiers richtig zu deuten“, erklärt Petra Seidl. Aber natürlich muss die gemeinsame „Einsatztaktik“ von Zwei- und Vierbeinern von ersterem den landschaftlichen und meteorologischen Gegebenheiten vor Ort angepasst werden.

Außerdem ist bei den Maltesern Wiesental die Qualifikation als Einsatzsanitäter für jeden Hundeführer verpflichtende Grundvoraussetzung, damit die Erstversorgung der vermissten Person gewährleistet ist.

Entsprechende Prüfungen müssen die Teams alle zwei Jahre neu ablegen, wobei der Hundeführende auch theoretische Kenntnisse aus den Bereichen Medizin, Tiermedizin, Kynologie, Einsatztaktik und Kartenkunde vorzuweisen hat, bevor es an die praktischen Prüfungsteile mit dem Hund geht.

Trainiert wird zwei Mal die Woche am Dienstag und Samstag. „Uns verbindet zum einen die Freude an der Teamarbeit mit unseren Hunden und den Gleichgesinnten in den beiden Gruppen, aber auch die Begeisterung für das Draußen-Sein und den sinnvollen Einsatz zum Wohl unserer Mitmenschen“, sagt Seidl und betont, dass all dies ehrenamtlich geschieht.

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