Schopfheim Stadt rechnet mit 400 Flüchtlingen

Christoph Schennen

Ukraine: Informationsabend in der Stadthalle / Hilfswillige tragen sich in Listen ein

Schopfheim - Auf großes Interesse stieß am Dienstag die Informationsveranstaltung zur Betreuung von Flüchtlingen in der Markgrafenstadt. Akteure der Flüchtlingshilfe berichteten in der Stadthalle über ihr Engagement und baten um Unterstützung.

Von Christoph Schennen

 Die Besucher konnten sich zum Schluss in die Listen der Gruppen des Arbeitskreises Integration (AKI) und Schopfheim hilft eintragen und Kontakte zu Organisation wie der Tafel, der AWO oder der Caritas knüpfen.

Bürgermeister Dirk Harscher sagte zu Beginn, bei einer Million Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland fliehen, müsse der Landkreis Lörrach voraussichtlich 3500 Personen aufnehmen, wovon etwa 400 nach Schopfheim kommen werden.

Derzeit sind laut Bürgermeister in der Stadt 106 Personen privat untergebracht, davon sind 33 männlich und 73 weiblich. Das Durchschnittsalter beträgt 26 Jahre.

Viele Kinder und Jugendliche nehmen nach seinen Worten bereits am Unterricht in den Schulen teil: 14 sind es am THG, sechs in der Friedrich-Ebert-Schule, zwei in der Grundschule Fahrnau und vier in der Grundschule in Wiechs.

Eva Petersik, Integrationsbeauftragte des Landkreises Lörrach, wies auf die großen Gemeinschaftsunterkünfte in Kandern, Schönau, Fahrnau, Lörrach und Grenzach hin. Viele Menschen seien aber auch bei Familien, Freunden und Bekannten untergebracht.

106 Menschen schon privat untergebracht

„Sobald die Flüchtlinge eine Aufenthaltserlaubnis bekommen, dürfen sie auch arbeiten und Sprachkurse besuchen“, so Petersik.

Guiseppe Mencarelli, Vorsitzender des AKI, forderte die Bevölkerung auf, ukrainische Familien zu unterstützen. Sie sollten sich in Schopfheim wohlfühlen.

Integrationsmanagerin Christine Scheller stellte die Angebote ihres Arbeitgebers, des Caritasverbands für den Landkreis Lörrach, vor. Dazu zählen die Anmeldung der ukrainischen Kinder in Kitas und Schulen, die Wohnungssuche, die Vernetzung und Koordination der Akteure der Flüchtlingshilfe und die Beratung der Flüchtlinge bei Gesundheitsfragen.

Anschließend informierten Sabine Schmelzer und Michael Straub über die Arbeitsgruppen des AKI. Sie beschäftigen sich mit den Themen „Deutschkurse“, „Deutsch-Lernbegleitung“, „Dolmetscher“, „Freizeit“, „Job“, „Sachspenden“, „Sponsoring“, „Wohnungsvermittlung“, „Offene Hilfsangebote“ und „Begleitung“.

Sabine Schmelzer hat eine Sammelaktion von Schulranzen, Mäppchen, Turnbeuteln und Rucksäcken gestartet. Diese Stoffbehälter, die gut erhalten und sauber sein müssen, können montags bis freitags von 8 bis 15 Uhr in ihrer Praxis (Bahnhofstraße 15) abgegeben werden. An den Schulen werden sie dann an die Kinder und Jugendlichen verteilt.

Sammelaktion für Schulranzen

Michael Straub kündigte an, dass das „AK I“ (Austraße 7) viermal in der Woche jeweils zwei Stunden öffne, um Flüchtlingen Fragen zu beantworten.

Wer Dolmetscher ist, Sprachunterricht geben oder die Homepage des Arbeitskreises betreuen will, ist beim AK Integration ebenfalls willkommen. Wer sich nicht persönlich engagieren will oder kann, dürfe gern Geld oder Sachen spenden, zum Beispiel verkehrstaugliche Fahrräder, hieß es.

Sabine Schmelzer sprach auch davon, die Radwerkstatt zu reaktivieren. Klaus Malnati habe sich bereit erklärt, Velo-Reparateure anzuleiten.

Die anwesenden Bürger durften im Anschluss Fragen stellen. Eine Frau ärgerte sich darüber, dass Flüchtlinge nur schwer einen Termin beim Arzt bekämen. Die Mediziner wollten das ändern, sagte Dirk Harscher.

Eva Petersik kündigte ein beschleunigtes Verfahren bei der Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis an, wenn Flüchtlinge einen Arbeitsvertrag abgeschlossen oder eine Stelle in Aussicht hätten.

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