Schopfheim Standortsuche in Gersbach

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Dieses Gelände wäre ein denkbarer Standort für die Solaranlage.Foto: Gerd Sutter Foto: Markgräfler Tagblatt

Ortschaftsrat: Berliner Unternehmer will im Bergdorf einen Solarpark finanzieren

Schopfheim-Gersbach - Ein jetzt in Berlin lebender, aus Gersbach stammender Mann möchte seinem Geburtsort etwas Gutes tun und ihm die Gewinne aus einer Solaranlage zukommen lassen. Dieses Projekt wurde der Stadtverwaltung von dem Gönner vor etwa eineinhalb Jahren zugetragen. Nun kam es in der jüngsten Ortschaftsratssitzung zum ersten Sachstandsbericht.

An dieser nahmen auch Bürgermeister Dirk Harscher, Fachgebietsleiter Peter Egi und Georg Kunz von der Firma Galaplan aus Todtnauberg teil.

Der in Berlin wohnende Unternehmer hatte vorgeschlagen, einen Solarpark zu finanzieren und den Betriebsgewinn der Photovoltaikanlage seinem Heimatdorf zu spendieren. Der gewünschte Standort auf den Rüttenen beim Modellflugplatz komme nicht in Frage, da dieser als FFH-Fläche und Biotop ausgewiesen ist, hieß es. Auch die meisten der im städtischen Besitz befindlichen Flächen fallen unter dieses Kriterium.

Eine weitere Voraussetzung wäre die Überlassung der städtischen Fläche auf Erbpachtbasis. Bürgermeister Harscher betonte, dass er das Angebot des Gönners schätze, dieses aber nicht zu jedem Preis umgesetzt werden könne. Um Gewinn abzuwerfen, müsse die Solaranlage mehrere Hektar groß sein. Auch wenn auf der vorgesehenen Fläche weiterhin Weidewirtschaft möglich wäre, müsste eine gleichrangige Ausgleichsfläche gefunden werden.

Wenn eine Magerwiese verloren geht, müsste eine Fettwiese der gleichen Größe in eine Magerwiese umgewandelt werden, erklärte Georg Kunz. Eine von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Fläche gegenüber dem Info-Pavillon Richtung Naturfreundehaus kommt für den Gönner nicht in Frage, so Harscher, da dies in der Bevölkerung Unbehagen auslösen würde.

Peter Egi stellte klar, dass ein Solarpark in Gersbach erhebliche Auswirkungen auf das Landschaftsbild habe. Landschaft sei für Gersbach und darüber hinaus ein wichtiges Gut. Es müsse eine Fläche gesucht werden, die nach wirtschaftlichen, aber auch ökologischen Kriterien den Anforderungen standhalten kann.

Harscher erklärte, dass die Gersbacher Bevölkerung von Anfang an mit einbezogen werden soll: „Wir werden in Schopfheim nichts planen, was Gersbach nicht will.“ Auch die finanziellen Aufwendungen durch die Änderung des Flächennutzungsplans sowie eines Bebauungsplans müssten berücksichtigt werden. Die Stadt habe fünf Standorte geprüft, von denen sich keiner rentabel anbiete.

Der Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft Flurordnung Gersbach, Ralf Ühlin, machte darauf aufmerksam, dass das aktuell laufende Flurneuordnungsverfahren die Möglichkeit zum Grundstückstausch gebe. Es wurde auch eine Fläche im Gewann Kalberholz angesprochen, die vor rund 50 Jahren mit Fichten angesetzt wurde, die jetzt dem Borkenkäfer zum Opfer fallen.

Rolf Strohm sprach die große Bedeutung des Landschaftsbilds an und Andreas Falk wollte wissen, ob die Stadt fest zusagen könne, dass der Betriebsgewinn auch den Gersbachern zugute kommt.

Egi und Harscher schlugen vor, dass die Stadt jetzt drei bis vier Standorte vorschlagen solle, um diese dann mit den Gersbachern zu diskutieren.

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