Schopfheim Stehende Ovationen bei Lothar Müllers Abschied

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Bei der Verabschiedung von Lothar Müller (Mitte) als Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Wiesental: Bürgermeister und Verwaltungsratsvorsitzender Dirk Harscher, der neue Vorstandsvorsitzende Georg Ückert, Bernd Schneider (Präsident Sparkassenverband) und Stefan Bühler (stellvertretender Vorstandsvorsitzender, von links). Foto: Hans-Jügen Hege

Bank: Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Wiesental geht in den Ruhestand / Feier mit 200 Gästen

Schopfheim (hjh). „Ein Mann, der in die Landschaft passt, ein Sparkässler im besten Sinn“ wurde am Freitag von rund 200 Freunden, Kunden, Weggefährten, Partnern, Mitarbeitern und Mitgliedern des Aufsichtsrats nach 23 Jahren an der Spitze der Sparkasse Schopfheim-Zell und später der Sparkasse Wiesental in den Ruhestand verabschiedet: Lothar Müller. Peter Schneider, Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg, rühmte in seiner Laudatio den Mann, der nach seiner Lehre bei der Sparkasse in Bad Säckingen, nach Jahren im Prüfungsdienst, Mitarbeit in der Filialdirektion Hochrhein und ab 2017 an der Spitze der Schopfheimer Kasse „eine bolzengerade Bilderbuchkarriere hinlegte, wie sie nicht besser hätte sein können“. Müller habe wesentlich dazu beigetragen, dass sich sein Haus „strukturell und wirtschaftlich sehr gut entwickelte“ und sich so prima „im grundsoliden Mittelfeld aller Kassen des Landes“ positionierte.

„Mutiger Mann der Tat“

Lothar Müller habe er als loyalen und verlässlichen Menschen kennen- und schätzen gelernt, als einen „mutigen Mann der Tat, nicht der großen Worte, ausgestattet mit Qualitäten, die Banker brauchen.“ Loyalität und Verlässlichkeit habe seine Arbeit im Dienst der Kunden geprägt. Gemeinsam mit einem hochqualifizierten Vorstandskollegen, einem gut funktionierenden Verwaltungsrat und äußerst motivierten, gut geführten Mitarbeitern habe er „zur rechten Zeit“ zwei Fusionen organisiert und damit „die gesteckten Ziele nicht nur erreicht, sondern klar übertroffen.“

Internationale Bankenkrisen wurden unter seiner Verantwortung überstanden. Seine Sparkasse habe das sicherlich nicht einfache Kunststück fertiggebracht, mit den Krisen überproportional zu wachsen, lobte der Verbandspräsident, der Lothar Müller die höchste Auszeichnung verlieh, die er vergeben könne: die goldene Ehrenmedaille des Sparkassenverbands Baden-Württemberg.

Zeit für die Familie

„Opa Lothar darf nun großzügig gebucht werden“, versprach Bürgermeister Dirk Harscher in seiner Funktion als Verwaltungsratsvorsitzender der Familie des neuen Pensionärs. Nach 23 Jahren gehe eine Ära zu Ende, in der Müller das Haus entscheidend geprägt und zum „unangefochtenen Marktführer in unserer Raumschaft“ entwickelt habe. Harscher lobte Müllers „hemdsärmelige, schlitzohrige, aber immer offene, ehrliche und sehr direkte Art“. Er habe nicht nur bei den Kunden, sondern auch bei den Mitarbeitern „hohe Akzeptanz“ genossen und seinem Nachfolger Georg Ückert „ein gut bestelltes Feld“ hinterlassen, das die Hoffnung schüre, dass das derzeitige Alleinstellungsmerkmal, sprich: die Selbstständigkeit der Sparkasse Wiesental, „noch lange erhalten bleibt.“

Ückert, der neue Vorstandsvorsitzende, dankte seinem Vorgänger am ersten Tag im neuen Amt „für 20 Jahre sehr guter Zusammenarbeit“. Er habe Müllers „wahnsinnig schnelle Auffassungsgabe“ ebenso bewundert wie dessen Geschick, „Probleme und Hindernisse nicht zu suchen, sondern sie mit Lösungen entschlossen und mit einem unschlagbaren Bauchgefühl aus dem Weg zu räumen“.

An einem Strang gezogen

Das Schlusswort blieb Lothar Müller vorbehalten. Mit Dirk Harscher und dem Zeller Bürgermeister Peter Palme sowie dem von beiden abwechselnd geführten Verwaltungsrat habe er „gute Zeiten“ erlebt. Man sei nicht immer gleicher Meinung gewesen, habe aber immer auf Augenhöhe gemeinsam Lösungen gesucht und gefunden. Sie alle werde er ebenso vermissen wie das „ganz, ganz tolle Mitarbeiterteam, unser Kapital, mit dem wir wuchern können“ und mit dem gerade in Krisenzeiten bestätigt werden konnte, was in Fachkreisen jeder wisse: „Krisenjahre sind Sparkassenjahre.“ Gemeinsam habe man an einem Strang gezogen, zwei Fusionen erfolgreich über die Bühne gebracht und eine Fusion verhindert, was nicht eben einfach gewesen sei. Am Ende gab es stehende Ovationen.

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