Schopfheim Tausendsassas in der Manege

Markgräfler Tagblatt

Das Gemeinschaftsprojekt „Zirkus“ mit 120 Kindern fand seinen fulminanten und glanzvollen Abschluss

Schopfheim (jab). Zirkusreife Leistung: Mit einem bunten Programm lieferte der Schopfheimer Zirkusnachwuchs sich und seinen stolzen Angehörigen am Freitagmittag den gelungenen Abschluss einer eindrücklichen Woche im Artistenmilieu.

Seit Montag vergangener Woche hatten etwa 120 Kinder ausgiebig Zirkusluft geschnuppert, hatten sich jeden Tag unter der Sternenkuppel des Familienzirkus’ Lombardi neben dem Baumarkt im Lus versammelt, um zunächst die unterschiedlichen Artistik-Disziplinen anzutesten und dann die Lieblingsnummer bis zur Auftrittsreife zu vertiefen.

Am Freitagvormittag ging die Generalprobe über die Bühne, nach dem Mittagessen dann hieß es umziehen, schminken und das Lampenfieber nicht allzu hoch steigen lassen - gar nicht so einfach angesichts der Massen an Zuschauern, die zur Vorführung herbeiströmten: Das Zirkuszelt quoll beinahe über vor stolzen Papas und Mamas, Großeltern, Onkels und Tanten, die ihre kleinen Zirkusazubis bestaunen und nach Kräften bejubeln wollten.

Pünktlich zum geplanten Showbeginn sorgte eine technische Panne für Stromausfall, so dass Klein-Künstler, Großeltern und all die anderen im rappelvollen Zelt nochmals auf die Folter gespannt wurden – endlich aber hieß es „Manege frei“: Was folgte, war eine über zweistündige abwechslungsreiche Show, in der Taubendompteure, lustige Augusts und Turn-Asse im Miniformat durch die Manege wirbelten und ihr Publikum teils mit drolligem Charme, teils mit beachtlichem Talent bezauberten.

Für einen rasanten Einstieg sorgte der Nachwuchsreitertrupp, der auf dem wackelnden Rücken eines im Kreis trabenden Pferdes kniend wie stehend mancherlei Balanceakt vollführte. Ein voller Erfolg war gleich darauf der erste Auftritt der Clownstruppe, die fortan mit kleinen Einlagen zwischen den Artistennummern für ausgelassenes Kichern und Lachen im Publikum sorgten.

Die „Spidergirls“ zeigten sich bei der Bodenakrobatik ebenso gelenkig wie kraftvoll, schlugen Räder und Brücken, türmten und formten sich selbst zum kunstvollem Menschenbauwerk aufeinander. Eleganz und Kraft waren bei der Tuchakrobatik gefragt: Ein rot-samtenes Tuch gab hier den Ausgangspunkt für allerlei elegante Schwünge und Bewegungen, bei denen sich die Artistin schon auch mal bis beinahe unter die Kuppel hinaufwand. Dafür allerdings ist denn doch etwas mehr als eine Woche Üben gefragt: Dieses Kunststück blieb einem Sprössling der Zirkusfamilie vorbehalten.

Die „Wirbelnden Wunderkinder“ zeigten ihr Geschick an unterschiedlichsten Jonglage-Requisiten, sie ließen Devil-Stick und Diabolo durch die Luft fliegen, zauberten mit schwingenden Pois - Bällen mit farbigen Stoffbändern im Schlepptau - Farbkreise in die Manege und brachten farbige Teller auf Stöcken zum Tanzen. Kraftvoll und schnell lieferten die „Flying Pirates“ ihre Trampolin-Nummer ab. Gleich dutzendweise hüpften und sprangen sie über Stangen und durch Reifen, bauten sich schon auch mal selbst zu Hindernissen auf, die dann von anderen Piraten in gewagten Weit- und Hochsprüngen oder gar per Salto spielend überwunden wurden.

Balance und höchste Konzentration wiederum spielten bei der anschließenden Seiltanznummer die Hauptrolle: Geschmeidig und leichtfüßig balancierten „The cats“ über das gespannte Drahtseil – mit kleinen Hilfsmitteln, oder gar ganz ohne, mal vorwärts, mal rückwärts, und mal mit weißer Taube als ganz besonderem Accessoire.

Mit locker wippenden Knien, beschwingt kreisenden Hüften und flatternden Armen wirbelten die „Hulla-Kids“ mit ihren Reifen durch die Manege – die Rekordhalterin schaffte es gar, sechs Reifen gleichzeitig um sich kreisen zu lassen. Tänzelnd und tuchschwingend eroberten anschließend zwei Dutzend Bauchtänzer und Bauchtänzerinnen die Manege und zeigten bei der zugehörigen Taubendressur die nötige Behutsamkeit im Umgang mit ihren drei weiß gefiederten Bühnenkollegen.

Kraftvolle Eleganz war schließlich bei den Kunststücken an dem von der Zeltkuppel herunter hängenden Ring gefragt: Kopfüber schaukelnd und kreisend oder elegant im Ring posierend, begeisterten die „Acht Sternchen“ ihr Publikum.

Zu guter Letzt wurde es richtig voll in der Manege, als sich alle 120 Zirkuslehrlinge zum großen Finale versammelten, um den verdienten Applaus einzuheimsen. Und um aus vollen Kehlen ihren Dank in unterschiedliche Richtungen heraus zu posaunen: Gestemmt nämlich wurde die Zirkuswoche von einer ganzen Reihe von Helfern von Kiwanis, aus dem Familienzentrum, der evangelischen Bezirksjugend und natürlich vom Team des Familienzirkus’ Lombardi, die nun ein schmetterndes Dankeschön „ihres“ Zirkusnachwuchses entgegennehmen konnten.

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