Action und Dramatik
Das Stück ist voll von Action und Dramatik. Da der Gletscher das Herz von Wally nicht gebrochen hat und sie dem Willen des Bauern nicht nachgibt, zündet sie die Scheune an. Alles wird aufgeboten: Feuer, Blitz und Donner, Geiergekrächze, lodernder Hass und aufregende Fensterschau mit Fernglas und Blick in die Schluchten - also ein packendes Schauspiel und natürlich auch ein bisschen „Rosamunde Pilcher in den Bergen“. Denn es taucht auch noch die vermeintliche Nebenbuhlerin Afra (Simona Mai) auf, auf die die Geierwally, die so kreischen kann wie ihr junger Geier selber, eifersüchtig reagiert.
Die Szenen steigern sich in einen Furor der Leidenschaften und werden nur etwas abgekühlt von den Nebenfiguren, dem loyalen Knecht (Stefan Peschek) und der Großmagd (hervorragend gespielt von Andrea Heuer), die ab und zu auch für humorvolle Momente sorgen.
Die tapfere „Jeanne d’Arc der Alpen“ wird nach dem Tod des Vaters doch noch Herrin auf dem Hof, sie wird Jochbäuerin, und Rohmer beschert dem Publikum am Schluss dieses Stücks, das wie aus dem Leben gegriffen wirkt, ein doppeltes Happy End.