Schopfheim THG „platzt aus allen Nähten“

Werner Müller

Schulen: Fünf „rappelvolle“ fünfte Klassen und insgesamt 1100 Schüler am Gymnasium.

Schopfheim - Fünf fünfte Klassen und insgesamt rund 1100 Pennäler: „Wir platzen aus allen Nähten“, konstatiert Claudia Tatsch nur wenige Tage, bevor nach dem Ende der Sommerferien am Gymnasium der Unterricht wieder beginnt.

Dann dürfte das Gewusel in Fluren und Klassenzimmern alle Grenzen sprengen. Nach Angaben der THG-Direktorin drücken kommende Woche allein 153 neue Sextaner zum ersten Mal die Schulbank im Gymnasium. Gerade für diese Neulinge, die nicht selten von kleine Grundschulen kommen, sei es gewiss nicht einfach, sich in einer so großen Schule mit deutlich über 1000 Schülern zurechtzufinden.

Und in der Sexta selber ist es nicht viel besser. „Die fünften Klassen sind rappelvoll“, so Tatsch. In vier Klassen sitzen je 31 Schüler, in einer deren 29. Dabei musste das THG nach den Worten seiner Leiterin „einige Bewerber“ sogar abweisen. Der ungleiche Klassenteiler rührt auch daher, dass nach Aufnahmeschluss noch einige Schüler dazukamen, die die fünfte Klasse wiederholen müssen. Das hänge zum Teil auch mit Corona und den Folgen zusammen, so Claudia Tatsch.

Im vergangenen Schuljahr hatte das THG sechs fünfte Klassen mit insgesamt 157 Schülern. Insgesamt sei es schwer, die von Gemeinderat und Stadt beschlossene Obergrenze von 150 Fünftklässlern einzuhalten, räumt die THG-Leiterin ein. Zum einen sei die Markgrafenstadt Zuzugsgebiet, zum anderen sei das THG die einzige Schule im Kreis, die den neunjährigen Zug zum Abitur anbiete. „So lange das so ist, bleibt der Druck hoch“, so Tatsch.

Zwar relativiere sich die Schülerzahl der fünften Klassen relativ schnell, weil für manche Buben und Mädchen das Gymnasium halt doch nicht ganz die richtige Schulart sei, doch die umliegenden Real- und Gemeinschaftsschulen nähmen THG-Abgänger nicht mehr so ohne weiteres auf, erklärt Claudia Tatsch.

In Anbetracht der hohen Schülerzahl am THG – und den gleichzeitig doch begrenzten Räumlichkeiten – stelle sich schon die Frage, ob nicht ein zweites Gymnasium sinnvoll wäre. „Es muss ja direkt nicht in Schopfheim sein“, so Tatsch.

Der Großteil der Pennäler kommt aus Schopfheim und den benachbarten Gemeinden – nicht wenige jedoch auch von jenseits der Kreisgrenze, aus Wehr nämlich. Bei den neuen Fünftklässlern beispielsweise ist es etwa jeder fünfte.

Zufrieden zeigt sich Claudia Tatsch mit der Lehrerversorgung. „Das reicht so einigermaßen“, resümiert sie. 16 neue und – vor allem – junge Kollegen stießen dazu. Unterm Strich umfasst das Kollegium somit 90 Lehrkräfte, die sich alle im Lehrerzimmer fast schon auf die Pelle rücken – „und das in Pandemiezeiten“, stöhnt Claudia Tatsch.

Apropos Corona: Am THG wird auch im kommenden Schuljahr alle 20 Minuten die Lüftungsklingel schellen – dann gehen die Fenster auf. „Das hat sich bewährt, das machen wir weiter“, so die Schulleiterin. Ob das THG – und alle anderen heimischen Schulen – künftig in schlecht belüftbaren Räumen außerdem noch Lüftungsgeräte aufstelle und so genannte CO2-Ampeln installiere, müsse in letzter Instanz die Stadt entscheiden, erklärt Claudia Tatsch. Ansonsten gelten am THG, wie an allen anderen Schopfheimer Schulen auch, die üblichen Corona-Vorsichtsmaßnahmen – von Maskenpflicht bis regelmäßigen Test (siehe Infokasten).

Maskenpflicht besteht im Schulgebäude generell, auch im Unterricht; auf dem Pausenhof nicht, wenn Abstand gewahrt wird. Das Gleiche gilt für den fachpraktischen Sportunterricht. Maske tragen müssen alle in der Schule Tätigen, also neben Lehrern, Schülern, Schulleitung auch die städtischen Beschäftigten.

Die Schüler müssen sich bis zum 26. September wie bisher zwei Mal wöchentlich testen lassen, danach drei Mal pro Woche (gilt bis zu den Herbstferien). Die in der Schule Beschäftigten (pädagogisches und nicht-pädagogisches Personal) müssen sich ab 13. September täglich vor Dienstantritt testen und dies dokumentieren, wenn sie nicht geimpft oder genesen sind. Wer geimpft oder genesen ist, kann sich ebenfalls testen, muss es aber nicht (gilt bis zu den Herbstferien).

Die Testergebnisse der Schüler kontrolliert wie bisher die Lehrkraft, die die Testung anleitet. Das Testergebnis eines Lehrers wertet dieser selbst aus und notiert das Ergebnis auf einem Formblatt (für den Fall, dass er kontrolliert wird).

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