Schopfheim Tosender Applaus für Musiker und Macher

Markgräfler Tagblatt
Akteure der ersten Stunde: Daniel Vogel und Anne Ehmke.                                                                                                                                                                                       Foto: Ines Bode Foto: Markgräfler Tagblatt

„Akustik in Agathen“: 60 „Herzenskonzerte“ in 15 Jahren: Lob für die Organisatoren Lohse / Wehrle

Schopfheim (ib). Ohne Anja Lohse und Bernhard Wehrle gäbe es „Akustik in Agathen“. Dies betonte Sängerin Anne Ehmke zum Konzertende, befürwortet vom Publikum, dessen tosender Schlussapplaus folglich den Organisatoren galt – gewürdigt wurden 60 Konzerte in 15 Jahren.

„Wir machen das aus Spaß“, zeigte sich Bernhard Wehrle bescheiden. Er verlas Namen nötiger wie spendabler Förderer und sagte, es handelte sich stets um „Herzenskonzerte“.

Zum jüngsten fanden sich viele Anhänger ein, etwa Kulturschaffende des Umlands. Los ging es, nachdem Wehrle versprochen hatte, es bleibe alles beim Alten, und nachdem er Gäste der ersten Stunde begrüßt hatte.

Die Anne kenne er schon vom Schulhof, und übrigens sei sie es gewesen, die heimlich geraucht habe. Aus der launigen Petzerei ließ sich schließen, woher die exzellente Vokalistin ihr raues Timbre haben könnte. Die ganze Interpretationsbreite zeigte sich von Beginn an, zu Gehör kam ein oktavenreiches wie blueslastiges Intro. Für meisterliche Begleitung sorgte der musikalische Mann an ihrer Seite, Gitarrist Daniel Vogel. Zusammen nahm man sich des Hits „Time After Time“ an, eine weniger klagende Version entstand. Beim dritten Stück „Temptation“ (Versuchung) kam Daniel Fritzsche plus Cello ins Spiel. So sahen sich Zuhörer der Versuchung ausgesetzt, nach ausgezeichnetem Streichersolo „Zugabe“ zu rufen, entschieden sich jedoch fürs Flüstern.

Mittels raffinierter Schaltzentrale, die Spuren eigener Resonanz retournierte, trug Fritzsche ein Arioso vor, das den kollektiven Nerv traf. Eine Art Mini-Aufführung gelang dem Trio gar beim „Alabama Song“ (Brecht/Weill) – anspruchsvoll hinsichtlich Tones und Textes, laut beklatscht. Ebenso gefiel Vogels Performance an der Handtrommel, versiert bedient in „Meditation“. Die Sängerin dazu das Warten besang, adäquate Trommeltakte sich wie eine tickende Uhr ausnahmen. Ins sakrale Fach ging es mit „Prince of peace“, das wie Stings bedeutendes „King of pain“ in spartanischer Fassung erklang. Deutlich wurde, was ein Duo leistet. Beim Spartanischen sollte eben alles sitzen. Schliff besaß auch die chansonartige „Lisa“, bei der Ehmkes Stimmpotenzial erneut glänzte. Bevor sie zur „Whipping Post“ (Peitsche) der „Allman Brothers“ griff, freilich eleganter geschwungen, erfreuten die Akteure mit dem alemannischen „Hexlein“.

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