Schopfheim „Tradition wird an die Wand gefahren“

(ma)
Die Auflagen für die Scheibenfeuer will die Stadt noch einmal prüfen. Foto: Archiv

Scheibenfeuer: Stadtverwaltung will Auflagen noch einmal überprüfen.

Schopfheim - Die Stadtverwaltung will nochmals die Auflagen und Bedingungen prüfen, die für die Ausrichtung des Scheibenfeuers gelten.

Eine Besucherin der Ratssitzung hatte am Montag ihr Bedauern darüber ausgedrückt, dass die Vereine das Scheibenfeuer in diesem Jahr aufgrund der verschärften Auflagen und Kosten nicht stattfinden lassen wollen. Neben der Schankgenehmigung bedürfe es auch einer Wegegenehmigung; verlangt würden auch mobile Toiletten. So werde nun eine Veranstaltung für Groß und Klein, für Jung und Alt, die es seit Jahrzehnten gebe, kaputt gemacht. Für Vereine und Cliquen lohne es sich dann nicht mehr.

Erwähnt wurde auch, dass auch andere Veranstaltungen wie die bevorstehenden Maischenken von den erschwerten Bedingungen betroffen sind. Mark Leimgruber (CDU) pochte darauf, dies genau zu hinterfragen. Von Jahr zu Jahr erhöhten sich flächendeckend die Vorschriften für die Auflagen. Zu fragen sei, ob es sich hier um gesetzliche Vorgaben handelt oder um solche der Stadt.

Von „beängstigenden Rechtsvorschriften“ sprach der Kürnberger Ortsvorsteher Martin Gruner. „Hier wird einer alte Tradition an die Wand gefahren.“ Es sei übers Ziel hinausgeschossen worden. Der Schwarzwaldverein etwa könne deshalb auf der Hohen Möhr keine Maischenken mehr ausrichten.

Er, so Gruner, besuche seit 30 Jahren das Scheibenfeuer in Kürnberg. Zu fragen sei, was 30 Jahre lang falsch gemacht worden sei. Jahrzehntelang sei nichts passiert, betonte auch Jeannot Weißenbeger (CDU).

Fachbereichsleiter Jürgen Sänger sagte, nach dem Vorfall beim Scheibenfeuer in Gresgen, bei denen die Verantwortlichen mit einem blauen Auge davon gekommen seien, und der Katastrophe bei der „Loveparade“ in Duisburg hätten sich gesetzliche Rechtsprechung und Auflagen verschärft.

„Wir reden aber noch mal darüber“, teilte Bürgermeister Harscher mit. Er selbst sei Veranstalter eines Scheibenfeuers. Man müsse aber auch sagen, dass die Veranstaltung wetterabhängig sei; dann mangele es an Besuchern. „Wenn die Leute nicht mehr kommen, dann stirbt das auch. Jeder hat sich hier an die eigene Nase zu fassen“, meinte Harscher, sagte aber eine Prüfung zu.

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