Nicht einmal für solche, die in der Pflegekasse in eine Pflegestufe eingestuft sind und somit einen Zuschuss beantragen können. Den gibt es aber nur für Leistungen eines anerkannten Pflegedienstes – was die AWO nicht ist.
Service geht nach fast 50 Jahren von der AWO auf Sozialstation über
Aus diesem Grund sehen der Ortsverein sowie Irmgard Sutter keine andere Möglichkeit, „Essen auf Rädern“ weiter am Leben zu erhalten, als die, den Service nach fast 50 Jahren an die Sozialstation abzugeben – vor allem im Sinne der Kunden. Denn die Sozialstation kann mit den Pflegekassen auch Zuschüsse abrechnen.
„Wir haben unser ‘Essen auf Rädern’ komplett an die Sozialstation abgetreten“, so Irmgard Sutter. Der neue Eigentümer übernimmt auch Fahrer und Verwaltungspersonal. Die offizielle Übergabe soll im Januar 2020 über die Bühne gehen.
Bis zu 120 warme Mahlzeiten werden täglich ausgeliefert
Zuletzt lieferte die AWO täglich zwischen 100 und 120 warme Mahlzeiten aus. Zehn Fahrer waren dazu auf drei Touren unterwegs. 1972 hatte der Ortsverein, unter anderem auf Initiative der unvergessenen Ruth Sprich, „Essen auf Rädern“ ins Leben gerufen. Die erste Essensausgabe erfolgte ein Jahr später. Damals kümmerten sich ein Fahrer und 18 Ehrenamtliche um die Aufgabe.
Im Jahr 2017 wandelte der Ortsverein den sozialen Dienst in einen professionellen Dienstleistungsbetrieb um und richtete zusätzliche Touren ein. Nach Anlaufschwierigkeiten expandierte „Essen auf Rädern“ rasant: 2017 lieferte der Dienst über 13 000 Mahlzeiten aus, 2018 sogar über 21 000.
Für das laufende Jahr zeichnet sich nach Angaben von Irmgard Sutter ein weiterer „deutlicher Zuwachs“ ab.
Für sie gibt es trotz der Trennung zum Jahresende einen Trost: „Essen auf Rädern bleibt“. Sie hofft in diesem Zusammenhang denn auch, dass es der Sozialstation gelingt, den Vorsatz der AWO, den Dienst noch weiter ins Kleine Wiesental auszudehnen, schon bald erfolgreich in die Tat umzusetzen.